FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit Unternehmenszahlen im Fokus dürfte der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag freundlich in den Handel starten. Der X-Dax F:DAX stand vor Börsenstart um 0,07 Prozent über dem Xetra-Schluss bei 9600 Punkten. Er zeigt den außerbörslichen Wert des deutschen Leitindex. Der hatte zur Wochenmitte erneut Verluste hinnehmen müssen und liegt auf Monatssicht bisher etwa zweieinhalb Prozent im Minus. Der EuroStoxx 50 F:SX5E wird aktuell 0,22 Prozent höher erwartet, wie der Future auf den Eurozonen-Leitindex zeigt.
Für die Anleger gilt es erneut eine ganze Flut von Zahlen zu verarbeiten. Alleine im Dax haben mit Siemens F:SIE, FMC F:FME, Fresenius F:FRE und der Lufthansa F:LHA bereits vier Unternehmen über das abgelaufene Quartal berichtet. Von den Überseebörsen kommen dagegen kaum Impulse. Der Future auf den Dow Jones Industrial F:DJI tritt seit dem Xetra-Schluss vom Mittwoch ebenso auf der Stelle wie die asiatischen Märkte am Morgen. Thema dürfte zudem die abgelaufene Frist zur Verhinderung des technischen Zahlungsausfalls Argentiniens sein.
LUFTHANSA VON ENTTÄUSCHENDEN ZAHLEN BELASTET
Die vorbörslich stärkste Kursreaktion zeigen Lufthansa F:LHA, deren Aktie bei Lang & Schwarz 1,77 Prozent nachgaben. Der Pilotenstreik und ein Preiskampf im Passagiergeschäft haben der Fluggesellschaft das zweite Quartal vermasselt. Analysten hatten mit deutlich besseren Zahlen gerechnet. "Das zweite Quartal war überhaupt nicht zufriedenstellend", sagte auch Finanzchefin Simone Menne.
Siemens-Aktien F:SIE legten trotz eher zurückhaltenden ersten Reaktionen auf die Zahlen vorbörslich zu. Ein Händler nannte das Zahlenwerk gemischt. Zwar hätten der Auftragseingang und der Nachsteuergewinn positiv überrascht, Umsatz und der Sektorengewinn seien aber schwächer ausgefallen. Vor allem die schwache Entwicklung in den Sparten Energie und Medizintechnik könnte den Anlegern Sorgenfalten bereiten, sagte er. Die Aktie hatte sich zuletzt seitwärts bewegt.
FRESENIUS UND FMC OHNE STARKE REAKTION VORBÖRSLICH
Kaum eine Reaktion zeigten Fresenius-Aktien F:FRE bei Lang & Schwarz. Nach einem verhaltenen Jahresstart hat der Medizinkonzern im zweiten Quartal wieder an Fahrt gewonnen und Umsatz und Ergebnis gesteigert. Beim Gewinn übertraf Fresenius die Schätzungen der Experten, der Umsatz war dagegen wie erwartet. Sein Umsatzziel für das Gesamtjahr hob der Dax-Konzern etwas an. Ein Börsianer ordnet die Quartalsbilanz auf den ersten Blick "Neutral" ein ohne große Überraschung.
Die Aktie von FMC F:FME legte etwas zu. Die größte Tochter von Fresenius hat sich im abgelaufenen Quartal erholt. Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) fielen etwas besser als von Analysten erwartet aus. Ein Börsianer sprach dennoch von einer "gemischt ausgefallenen" Bilanz, nachdem das Nettoergebnis nach Minderheiten die Prognosen etwas verfehlt hat. Er sieht das Zahlenwerk ebenfalls neutral.