FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax (DAX) winkt der höchste Quartalsgewinn seit 2003. Daran kann auch ein wohl leichterer Handelsauftakt am Dienstag zunächst nichts ändern. Die hohe Liquidität der Notenbanken und fehlende Anlagealternativen haben den deutschen Leitindex in den ersten drei Monaten des Jahres um gut 23 Prozent nach oben getrieben - von Rekord zu Rekord.
Nach einem ebenfalls starken Wochenbeginn zeichnet sich am Dienstag allerdings ein leichter Rückschlag ab: Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte gut eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart einen Abschlag von 0,28 Prozent auf 12 053 Punkte. Am Montag hatte sich der Dax mit einem Gewinn von 1,83 Prozent aus seinem kurzfristigen Abschwung befreit. Für den EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone zeichnet sich ebenfalls eine schwächere Eröffnung ab.
UNKLARE VORGABEN
Die Vorgaben aus Übersee fallen zunächst als weiterer Impulsgeber aus: So ging es an der Wall Street tags zuvor zwar kräftig nach oben. Die Gewinne fielen jedoch im frühen Handel an, so dass der Dax ihnen bereits folgen konnte. Nach dem Xetra-Schluss gab der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones 30) per saldo leicht nach. An den Börsen Asiens fehlte am Morgen ein klarer Trend: Während es in China und anderswo aufwärts ging, verlor der Nikkei-225-Index (FX1:N225) in Tokio merklich.
Auf der Konjunkturseite richten sich die Blicke am Dienstag auf europäische Verbraucherpreise sowie auf das Verbrauchervertrauen in den USA. Überdies werden die Anleger die Verhandlungen um Griechenlands Finanzen weiter genau verfolgen.
ABSTUFUNGEN BELASTEN BMW UND DEUTSCHE BANK
Zurückhaltende Analystenkommentare belasteten vorbörslich die Aktien von BMW (XETRA:BMWG) und der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn). Die Papiere des Münchner Autobauers, mit plus gut 31 Prozent einer der bisherigen Dax-Favoriten für 2015, büßten gut 1 Prozent ein. Analyst Harald Hendrikse von Morgan Stanley (NYSE:MS) hält nach der Kursrally nun eine Pause für angebracht. Die Jahresziele von BMW erschienen dank des billigeren Euro zwar erreichbar. Das operative Ergebnis leide jedoch unter einer Verschlechterung des Produktmixes und einer sich abschwächenden weltweiten Nachfrage.
Für die Deutsche Bank kamen Molltöne vom Credit-Suisse-Experten Mohamed Souidi. Er sieht zwar ein moderates Restrukturierungspotenzial, fürchtet jedoch zu hohe Erwartungen an den deutschen Branchenprimus.
AUSBLICK DRÜCKT NEMETSCHEK INS MINUS
Bei Nemetschek (ETR:NEM) wertete ein Börsianer den Ausblick auf operativer Ebene als leichte Enttäuschung. Er rechnet daher mit Gewinnmitnahmen bei den Bausoftware-Titeln, die mit fast 52 Prozent Kurszuwachs drittbester TecDax-Wert des laufenden Jahres sind. Vorbörslich gaben die Papiere rund ein halbes Prozent nach. Das endgültige Jahresergebnis für 2014 habe ebenso wie die Dividende dagegen keine Überraschungen mehr geboten, erklärte der Börsianer.
Deutlich nach oben ging es mit plus 5,60 Prozent für Manz (XETRA:M5ZG). Der Hightech-Maschinenbauer verbuchte einen strategisch wichtigen Auftrag aus dem Bereich Elektromobilität.