FRANKFURT (dpa-AFX) - Der zuletzt gebeutelte Dax (DAX) könnte am Montag einen neuen Stabilisierungsversuch unternehmen. Auch wegen schwacher Vorgaben aus Übersee zeichnet sich allerdings eine nur mäßige Kaufbereitschaft der Anleger ab. 40 Minuten vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex einen Kursanstieg von 0,32 Prozent auf 11 237 Punkte. Beim Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutet sich ebenfalls ein moderat freundlicher Auftakt an.
"Vor allem der Haushaltsstreit zwischen Italien und der Europäischen Union und die Sorge vor einer neuen Eurokrise verhindern zur Zeit steigende Notierungen", schrieb Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG. Dazu hätten die deutschen Unternehmenszahlen für das abgelaufene Quartal bislang wenig überzeugt. Die Börsenampel stehe "angesichts der geopolitischen Risiken im Augenblick auf Gelb, charttechnisch sogar eher auf Rot".
In der vergangenen Woche war der Dax mit minus drei Prozent auf das tiefste Niveau seit Ende 2016 abgesackt und hatte die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie gerissen. Der zwischenzeitliche Stabilisierungsversuch am Donnerstag hatte sich - ähnlich wie an der Wall Street - als Strohfeuer erwiesen.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) hatte am Freitag zwar sein Tagesminus eingedämmt, aber mit einer ähnlich schwachen Wochenbilanz wie der Dax geschlossen. Dazu erlitten die asiatischen Festlandbörsen zuletzt deutliche Verluste.
Am deutschen Aktienmarkt steht der Maschinenbauer Gea (4:G1AG) mit vollständigen Zahlen für das dritte Quartal im Fokus. Er kämpft weiter mit der schwachen Entwicklung im Milchgeschäft und stellt sich deshalb auf ein herausforderndes Schlussquartal ein. Auf der Handelsplattform stiegen die Aktien vorbörslich um rund ein Prozent.
Beim IT-Dienstleister Cancom (4:COKG) sorgte ein laut Eckdaten deutlicher Umsatz- und Ergebnisanstieg für einen vorbörslichen Kurssprung von knapp vier Prozent.