FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte am Mittwoch nach zwei stärkeren Handelstagen zunächst einmal Luft holen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Stunde vor dem Auftakt ein Minus von 0,26 Prozent auf 10 592 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 zeichnete sich auch eine schwächere Eröffnung ab.
Für den Dax geht damit die Hängepartie der vergangenen Wochen weiter, in denen er zwar teils deutlich schwankte, ihm aber kein Ausbruch über wichtige Widerstände gelang. Neben der anstehenden Berichtssaison der Unternehmen richten sie die Blicke einmal mehr auf die Geldpolitik der Notenbanken. So will die Europäische Zentralbank (EZB) einer Kreisemeldung zufolge eventuell schon vor einem Ende ihres milliardenschweren Wertpapierkaufprogramms ihre Käufe schrittweise verringern.
US-ARBEITSMARKTDATEN IM BLICK
Anleger begännen, eine sich abzeichnende Änderung der Geldpolitik der großen Notenbanken der Welt wahrzunehmen, sagte Analyst Chris Weston vom Broker IG. Diese fluten die Märkte seit Jahren mit Billiggeld, was auch als einer der Treiber der Aktienmärkte gilt. Experten wollten die Meldung zu den möglichen Plänen der EZB aber nicht überbewerten. Ohnehin werde allgemein damit gerechnet, dass die EZB ihre Anleihekäufe nicht von einem Tag auf den anderen beendet, sondern langsam zurückfährt, schrieben die Devisen-Experten der Commerzbank.
Im Tagesverlauf richten sich die Blicke dann noch auf den ADP-Beschäftigungsbericht in den USA, der einen Vorgeschmack auf den Arbeitsmarktbericht am Freitag liefern könnte.
COMMERZBANK NACH ABSTUFUNGEN UNTER DRUCK
Auf der Unternehmensseite blieben Banken das Gesprächsthema. Die Commerzbank-Aktien (XETRA:CBKG) fielen auf der Handelsplattform Tradegate um fast 1 Prozent. Analysten äußerten sich zwar durchaus positiv zu den Umbauplänen des Konzerns, verwiesen aber auch auf die lange Dauer, bis die Früchte geerntet werden könnten. So strich etwa die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung und stuft die Papiere nun mit "Hold" ein.
Die Anteilsscheine der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) knüpften indes an ihre jüngste Erholung an und stiegen um 1,55 Prozent. Ein Händler verwies auf die weiter bestehende Hoffnung auf eine günstige Einigung mit der US-Justiz auf eine Strafzahlung wegen umstrittener Hypothekengeschäfte.