FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte am Freitag nach seiner viertägigen Rally mit moderaten Verlusten ins Rennen gehen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt ein Minus von 0,43 Prozent auf 10 390,93 Punkte. Im bisherigen Wochenverlauf legte der Dax um fast 4 Prozent zu und kletterte auf das höchste Niveau seit dem Jahresanfang. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) dürfte vor dem Wochenende ebenfalls tiefer starten.
Die Überseebörsen liefern keinen frischen Schwung mehr. So hatten die wichtigsten US-Indizes auf dem Weg zu neuen Rekorden am Vorabend zunächst abgedreht. Seit dem Xetra-Schluss hierzulande verloren die US-Futures an Boden, nachdem laut einem Börsianer nachbörslich auch einige Quartalsberichte enttäuschten. An den chinesischen Börsen geht es ebenfalls abwärts.
US-AUFSEHER NEHMEN DAIMLER WEGEN ABGAS-WERTEN INS VISIER
Auf der Stimmung lasteten zudem teils deutliche Kursverluste bei den zuletzt gut gelaufenen Autowerten. Bei den Aktionären von Daimler (XETRA:DAIGn) trübten eine bekannt gewordene Überprüfung des US-Justizministeriums wegen angeblich überhöhter Abgaswerte sowie ein Gewinnrückgang im ersten Quartal die Laune.
Daimler hatte mitgeteilt, das US-Justizministerium habe das Unternehmen aufgefordert, das Zustandekommen der offiziellen Abgas-Werte in den Vereinigten Staaten intern und unter Einbeziehung der US-Aufseher unter die Lupe zu nehmen. Der Daimler-Kurs fiel im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um mehr als 6 Prozent.
BMW UND VW EBENFALLS UNTER DRUCK
Die Anteilsscheine von BMW (XETRA:BMWG) knickten bei L&S um 3,09 Prozent ein. Für die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3) ging es um 1,61 Prozent nach unten. Bei den von der Diesel-Affäre betroffenen Wolfsburgern wird erwartet, dass sie im Laufe des Tages vorläufige Eckzahlen zur Bilanz für das abgelaufene Jahr bekannt geben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird der Konzern für die Folgen des Diesel-Skandals seine Rückstellungen um fast 10 Milliarden Euro auf 16,4 Milliarden Euro aufblähen.