FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutliche Verluste an der Wall Street dürften am Mittwoch auch auf den deutschen Aktienmarkt durchschlagen. Eine dreiviertel Stunde vor dem Handelsstart signalisierte der Dax-Indikator (DAX) X-Dax eine 0,60 Prozent tiefere Eröffnung des Börsenbarometers. Bereits am Dienstag hatte der zuletzt deutlich gestiegene Dax schwächer geschlossen. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich am Morgen ein Minus von 0,55 Prozent ab.
In den USA konnten Dow-Schwergewichte (US 30) zuletzt die hohen Erwartungen der Anleger nicht erfüllen: Nachdem schon am Montagabend "Big Blue" IBM (NYSE:IBM) enttäuscht hatte, lösten auch die nachbörslich vorgelegten Ergebnisse sowie die Prognose des iPhone-Herstellers Apple (NAS:APPL) Verkäufe aus. Der Mischkonzern United Technologies (NYSE:UTX) (FSE:UTC1) hatte am Dienstag mit einer Gewinnwarnung überrascht.
TECH-WERTE UND SOFTWARE-ANBIETER UNTER DRUCK
Die schlechten Nachrichten aus den USA dürften auch hierzulande so manchem technologiebegeisterten Anleger auf den Magen schlagen. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz (L&S) fielen bereits die Aktien von Dialog Semiconductor (XETRA:DLGS) (ETR:DLG) um mehr als 4 Prozent. Der Chiphersteller gilt als Zulieferer von Apple, dessen Papiere nachbörslich um fast 7 Prozent abgerutscht waren.
Für die Papiere der Software AG (XETRA:SOWG) ging es bei L&S um 0,71 Prozent nach unten. Der Schweizer Bankensoftwareanbieter Temenos (VTX:TEMN) war im zweiten Quartal beim operativen Ergebnis ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die im Dax gelisteten Aktien des Wettbewerbers SAP (XETRA:SAPG) büßten in dieser Gemengelage vorbörslich rund anderthalb Prozent ein.
ZOOPLUS LEGEN BEI L&S ZU
Erfreuliche Meldungen gab es von dem im SDax (SDAX) notierten Onlinehändler für Heimtierbedarf Zooplus (XETRA:ZO1G): Das Unternehmen überraschte positiv mit seinen Umsatzzahlen für das erste Halbjahr. Bei L&S stiegen die Anteilsscheine um mehr als 2 Prozent.
Anleger sollten am Mittwoch jedoch auch die Gesamtwirtschaft im Blick behalten: Zur Wochenmitte kämen wieder ein paar Konjunkturdaten dazu, sagte Volkswirt Dirk Gojny von der National-Bank. Die Stimmungsindikatoren aus Frankreich seien zu beachten und am Nachmittag neue Nachrichten vom US-Immobilienmarkt. Zudem schwele das Thema Griechenland im Hintergrund: Das griechische Parlament muss dem zweiten Teil der Auflagen zustimmen. Dann dürften Gespräche mit den Geldgebern folgen.