FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte am Dienstag erneut kaum verändert in den Handel starten. Der X-Dax als Indikator signalisierte für den deutschen Leitindex rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein kleines Plus von 0,14 Prozent auf 11 192 Punkte. Ähnlich im Plus dürfte auch der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) den Tag beginnen.
Charttechnisch orientierte Analysten rechnen damit, dass das deutsche Börsenbarometer in der engen Spanne der vergangenen Handelstage bleiben wird. Diese hatte weitgehend zwischen etwa 11 000 und rund 11 200 Punkten gelegen. "Nach unten gut abgefedert, nach oben gedeckelt", umreißt etwa Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel die derzeitige Situation. Weder fundamental noch charttechnisch gebe es Impulse in eine klare Richtung.
Analyst Christian Schmidt hofft deshalb auf die Geschäftsberichte der Unternehmen, um den Dax aus dieser Lethargie zu befreien. Er fürchtet jedoch, dass die Anleger erst wieder aktiver werden könnten, wenn die Unsicherheiten wegen des Brexit und des weiter ungelösten Handelsstreits ausgeräumt sind. Sollte die an Fahrt aufnehmende Berichtssaison nicht für etwas Fantasie sorgen, erwartet auch Schmidt einen länger dauernden, "zermürbenden Verbleib" des Dax in seiner aktuell engen Handelsspanne.
Derweil sorgte an diesem Morgen bereits Infineon (4:IFXGn) für eine Enttäuschung, was die Aktie vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate mit rund 3 Prozent unter Druck brachte. Der Chiphersteller meldete im Vergleich zum Vorquartal einen rückläufigen Umsatz und ebenfalls ein rückläufiges operatives Segmentergebnis im ersten Geschäftsquartal. Hintergrund waren schwächere Geschäfte in der Automobilbranche sowie bei Smartphones. Im Vergleich zum Vorjahr allerdings konnte Infineon die Ergebnisse steigern.
In der Luftfahrtbranche richten sich die Blick derweil auf die Insolvenz der Fluggesellschaft Germania. Anfang Januar waren die finanziellen Schwierigkeiten der Berliner Fluggesellschaft bekannt geworden. Der Flugbetrieb ging jedoch zunächst planmäßig weiter. Erst Ende Oktober 2017 hatte Air Berlin den Flugbetrieb eingestellt.
Der weltweit viertgrößte Rückversicherer Hannover Rück (4:HNRGn) meldete indes 2018 trotz hoher Großschäden wieder einen Milliardengewinn. Ein Jahr zuvor noch hatten eine Hurrikan-Serie in den USA und zwei Erdbeben in Mexiko aufs Ergebnis gedrückt. Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Ulrich Wallin weiter einen Überschuss von 1,1 Milliarden Euro an. Auf Tradegate zeigte sich die Aktie allerdings unauffällig.
Qiagen (4:QIA) legten dort vor dem Börsenstart um etwas mehr als 1 Prozent zu. Das Gendiagnostik- und Biotechnologieunternehmen treibt sein Wachstum durch den Ausbau der Produktpalette weiter voran. Nach einem Umsatz- und Ergebniszuwachs 2018 will Qiagen im neuen Geschäftsjahr nochmal draufsatteln.
Ansonsten könnten noch Analystenkommentare bewegen. Eine Studie der Credit Suisse (SIX:CSGN) zum Chemikalienhändler Brenntag (4:BNRGn) ließ dessen Aktie vorbörslich um etwas mehr als 2 Prozent steigen. Die Schweizer Bank stufte das Papier von "Underperform" auf "Outperform" hoch. Die finanzielle Robustheit von Brenntag während der weltweiten Finanzkrise vor rund zehn Jahren sei nicht ausreichend in den Aktienkurs eingepreist.