FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Vorgaben aus Übersee haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag belastet. Allerdings konnte der Dax sein Auftaktminus deutlich eindämmen - gegen Mittag notierte er noch 0,66 Prozent tiefer bei 9447,53 Punkten. Am Vortag hatte der Leitindex dank der Kurssprünge der Bankentitel und guter Unternehmensnachrichten noch moderat zugelegt. Für den MDax ging es am Dienstagmittag um 1,01 Prozent auf 16 604,67 Punkte bergab, und der TecDax sank um 0,69 Prozent auf 1219,03 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,55 Prozent.
Die Wall Street hatte zum Wochenauftakt ihre Verluste sukzessive ausgebaut und schwach geschlossen, was Marktteilnehmer als Nachwirkung des enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts vom Freitag werteten. An den asiatischen Börsen ging es am Dienstag ebenfalls überwiegend bergab. Die im November überraschend stark gestiegene Industrieproduktion im Euroraum gab dem Dax ebenso wenig Impulse wie schwache Inflationsdaten aus Frankreich, Italien und Großbritannien.
AUSSAGEN VON FED-MITGLIED UND JAPAN-DATEN BREMSEN
Händler Markus Huber vom Vermögensverwalter Peregrine & Black sah insbesondere Aussagen eines - allerdings nicht stimmberechtigten - Mitglieds der US-Notenbank Fed als Belastung. Ihm zufolge sollte der schwache US-Arbeitsmarktbericht kein Grund sein, die konjunkturstützenden Anleihekäufe nicht weiter zu reduzieren. Dazu kämen sehr enttäuschende Daten aus Japan, wo das Defizit der Leistungsbilanz im November den höchsten jemals verzeichneten Wert erreicht hatte.
Trotz des deutlich gesunkenen Yen hätten sich die Exporte nicht verbessert, gab Huber zu bedenken. Allerdings hätten die Kursverluste in den USA und Asien auch mit der Neupositionierung der Anleger vor der angelaufenen US-Berichtssaison zu tun. Am Nachmittag legen die US-Banken JPMorgan und Wells Fargo Zahlen vor. Diese dürften sich nach Einschätzung der Händlerin Anita Paluch von der Varengold Bank besser geschlagen haben als Alcoa . Der Aluminiumkonzern, der traditionell den Zahlenreigen einläutet, hatte in der vergangenen Woche über einen Milliardenverlust berichtet.
GESCHEITERTE ÜBERNAHME BELASTET CELESIO
Als MDax-Schlusslicht gaben Celesio nach der geplatzten Übernahme durch US-Konkurrent McKesson um 5,57 Prozent auf 22,82 Euro nach - zu Handelsbeginn waren sie allerdings noch um mehr als acht Prozent abgesackt. Die Amerikaner scheiterten am selbst gesetzten Ziel, mindestens 75 Prozent der Unternehmensanteile einzusammeln. Am Montagabend hatten sie mitgeteilt, dass dies nicht erreicht worden sei, worauf die McKesson-Aktien um knapp fünf Prozent abgesackt waren. Der Mischkonzern Haniel, der 50,01 Prozent der Celesio-Anteile hält, äußerte Bedauern und will nun 'alle Optionen prüfen'. Ein Analyst sprach von einer 'Loose/Loose-Situation' für beide Seiten. Die Deutsche Bank gab eine Verkaufsempfehlung für Celesio-Titel heraus.
Am Dax-Ende zollten die Commerzbank-Titel mit minus 2,81 Prozent dem Kurssprung vom Vortag Tribut. Bei Infineon und Volkswagen (VW) sorgten negative Analystenkommentare für Kursverluste von 1,97 beziehungsweise 1,92 Prozent. Dagegen verteuerten sich die Adidas-Titel dank einer Hochstufung um 0,70 Prozent./gl/ag
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Die Wall Street hatte zum Wochenauftakt ihre Verluste sukzessive ausgebaut und schwach geschlossen, was Marktteilnehmer als Nachwirkung des enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts vom Freitag werteten. An den asiatischen Börsen ging es am Dienstag ebenfalls überwiegend bergab. Die im November überraschend stark gestiegene Industrieproduktion im Euroraum gab dem Dax ebenso wenig Impulse wie schwache Inflationsdaten aus Frankreich, Italien und Großbritannien.
AUSSAGEN VON FED-MITGLIED UND JAPAN-DATEN BREMSEN
Händler Markus Huber vom Vermögensverwalter Peregrine & Black sah insbesondere Aussagen eines - allerdings nicht stimmberechtigten - Mitglieds der US-Notenbank Fed als Belastung. Ihm zufolge sollte der schwache US-Arbeitsmarktbericht kein Grund sein, die konjunkturstützenden Anleihekäufe nicht weiter zu reduzieren. Dazu kämen sehr enttäuschende Daten aus Japan, wo das Defizit der Leistungsbilanz im November den höchsten jemals verzeichneten Wert erreicht hatte.
Trotz des deutlich gesunkenen Yen hätten sich die Exporte nicht verbessert, gab Huber zu bedenken. Allerdings hätten die Kursverluste in den USA und Asien auch mit der Neupositionierung der Anleger vor der angelaufenen US-Berichtssaison zu tun. Am Nachmittag legen die US-Banken JPMorgan
GESCHEITERTE ÜBERNAHME BELASTET CELESIO
Als MDax-Schlusslicht gaben Celesio
Am Dax-Ende zollten die Commerzbank-Titel
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---