FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Mittwoch keine klare Richtung gefunden. Der deutsche Leitindex pendelte in einer engen Spanne um seinen Vortagsschluss und notierte zuletzt 0,23 Prozent tiefer bei 9541,08 Punkten. Tags zuvor war er um über zweieinhalb Prozent abgerutscht.
Dominierender Kursfaktor war der Euro, der nach deutlicheren Schwankungen bei zuletzt 1,1344 US-Dollar etwas schwächelte. Die Stärke der Gemeinschaftswährung bestimmt unter anderem, wie leicht oder schwer es für deutsche Unternehmen ist, ihre Waren außerhalb der Eurozone abzusetzen. Positive Wirtschaftsdaten aus China und Deutschland rückten in den Hintergrund.
ANALYST PESSIMISTISCH FÜR WEITERE ENTWICKLUNG
Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets sprach von einer "Schaukelbörse in Reinform". Für die weitere Entwicklung ist er pessimistisch: "Die weltweiten Wachstumsprobleme, die den Export belasten, lassen sich nur durch globale Maßnahmen bewältigen."
Auch die anderen Indizes zeigten sich wenig bewegt: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte stieg zuletzt um 0,15 Prozent auf 19 912,97 Zähler und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann 0,35 Prozent auf 1621,30 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rückte um 0,15 Prozent auf 2894,66 Zähler vor.
KONJUNKTURDATEN GEBEN KEINE IMPULSE - DAIMLER SCHWACH
In China lieferte der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte, überraschend starke Stimmungsindikator für den Dienstleistungssektor erste Anzeichen, dass die dortige Wirtschaft ihren Boden gefunden haben könnte. In Deutschland ging zwar die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe im Februar leicht zurück - Experten hatten aber einen weit deutlicheren Rückgang erwartet. Am Abend steht noch das Protokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed im Fokus, da es Hinweise enthalten könnte, wie es mit der Geldpolitik in den USA weitergeht.
Unternehmensseitig zogen die Aktien von Daimler (XETRA:DAIGn) Aufmerksamkeit auf sich. Nachdem sie am Morgen noch zu den Dax-Favoriten gezählt hatten, gaben sie nun als einer der schwächsten Werte um 1,43 Prozent nach. Der Autobauer hatte zwar im März bei den Verkäufen erneut zugelegt, doch das Absatzplus fiel etwas geringer aus als noch zu Jahresbeginn.
ANTEILSAUSBAU VON GROSSAKTIONÄR BEFLÜGELT DMG MORI
Die Papiere von HeidelbergCement (XETRA:HEIG) verloren nach einer negativen Studie 0,66 Prozent. Die US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) hatte ihre Kaufempfehlung für den Baustoffkonzern gestrichen. Analystin Elodie Rall traut der seit Jahresbeginn überdurchschnittlich gut gelaufenen Aktie nur noch eine marktkonforme Entwicklung zu. Sie verwies auf einen schrittweisen Preisverfall im Zementgeschäft.
MDax-Spitzenreiter war DMG Mori (XETRA:GILG): Nachdem der gleichnamige japanische Großaktionär mitgeteilt hatte, dass sein Aktienbestand am Werkzeugmaschinenbauer inzwischen auf über 75 Prozent ausgebaut wurde und er einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag anstrebt, sprang die Aktie um bis zu 16 Prozent hoch. Zuletzt behaupteten sie noch ein Plus von 3,72 Prozent.
Bei den Technologiewerten gaben die Anteilsscheine des Spezialmaschinenbauers Aixtron (ETR:AIXA) um 0,83 Prozent nach. Der US-amerikanische LED-Hersteller Cree (NASDAQ:CREE) hatte maue Eckdaten zum dritten Geschäftsquartal vorlegt. Der Aixtron-Kurs wird laut einem Händler allerdings seit geraumer Zeit eher von Übernahmespekulationen dominiert.