FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hängepartie am deutschen Aktienmarkt geht weiter: Nach einem satten Vortagesplus ging dem Dax am Dienstag wieder die Luft aus. Der deutsche Leitindex fiel um 1,18 Prozent auf 11 897,63 Punkte. Damit bleibt er in seiner jüngsten Spanne gefangen.
Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner macht den wieder etwas stärkeren Euro als eine Belastung aus. Zudem verwies er auf die Wall Street, an der sich ein schwächerer Handelsstart abzeichnete.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) büßte am Dienstag 1,14 Prozent auf 21 072,18 Punkte ein und für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es um 0,89 Prozent auf 1662,93 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) fiel um mehr als 1 Prozent.
GRIECHENLAND-KRISE WEITER IM FOKUS
Es fehlten frische Impulse, die den Aktienmarkt weiter nach oben treiben könnten. Bereits am Morgen hatte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar darauf hingewiesen, dass das Kursplus vom Montag noch keinen neuen Aufwärtstrend eingeleitet habe. Jenseits wichtiger Kurszonen fänden sich noch keine Käufer.
Genau im Blick behalten die Anleger die Lage im Griechenland-Streit. So reagierte Brüssel zurückhaltend auf die Ankündigung des griechischen Premiers Alexis Tsipras, wonach ein Kompromiss mit den Geldgebern bis zum 9. Mai möglich sei. Es hänge von den griechischen Reformvorschlägen ab, ob ein solcher Termin eingehalten werden könne, sagte ein EU-Diplomat.
COMMERZBANK POLSTERT KAPITALDECKE AUF - DAIMLER AN DAX-SPITZE
Zudem galt es, zahlreiche Nachrichten von Unternehmensseite zu verarbeiten. Die Commerzbank (XETRA:CBKG) übertraf mit ihren Resultaten für das erste Quartal zwar die Analystenschätzungen deutlich. Überschattet wurde das allerdings von einer Kapitalerhöhung. Das Institut sammelte knapp 1,4 Milliarden Euro ein. Der Preis für die neuen Anteilsscheine lag bei 12,10 Euro pro Stück. Die Papiere des teilverstaatlichten Geldhauses knickten als Dax-Schlusslicht um 5,03 Prozent 12,265 Euro ein.
Gute Laune herrschte dagegen bei den Aktionären von Daimler (XETRA:DAIGn), nachdem der Autobauer dank einer erfolgreichen Modelloffensive seinen Gewinn im ersten Quartal deutlich gesteigert hatte. Seine Anteilsscheine verteuerten sich um 1,32 Prozent. Damit waren sie unter den wenigen Gewinnern im deutschen Leitindex. Hinter Daimler folgen die Papiere des Energiekonzerns RWE (XETRA:RWEG) mit einem Plus von 0,22 Prozent.
DMG MORI SEIKI WÄCHST KRÄFTIGT
Auch der Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori Seiki (XETRA:GILG) überzeugte mit seinen Quartalszahlen. Das früher unter dem Namen Gildemeister bekannte Unternehmen startete mit kräftigen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn ins Jahr. Die Anleger honorierten dies mit einem Plus von 1,40 Prozent, was einen der vordersten Plätze im MDax bedeutete.
Im TecDax (TecDAX) rückten die Aktien des kriselnden Spezialmaschinenbauers Aixtron (ETR:AIXA) um 1,38 Prozent vor. Allerdings hatten sie in den vergangenen Wochen stark unter Druck gestanden. Das Unternehmen wartet auf eine Trendwende: Der Umsatz ging im abgelaufenen Quartal überraschend wieder zurück. Immerhin wirkte sich der Sparkurs positiv aus, so dass der Verlust etwas eingedämmt wurde.
APPLE-ZAHLEN TREIBEN DIALOG SEMICONDUCTOR AN
Bei den Aktionären des als Apple-Zulieferer geltenden Halbleiterunternehmens Dialog Semiconductor (XETRA:DLGS) (ETR:DLG) sorgten starke Geschäftszahlen des iPhone-Konzerns für gute Stimmung. Die Dialog-Aktien zogen um 0,64 Prozent an.