FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag trotz des aufgehellten Geschäftsklimas in Deutschland nur moderat zugelegt. Für den Leitindex ging es nach Veröffentlichung des unerwartet guten ifo-Indexes zunächst um mehr als 0,8 Prozent nach oben. Dann jedoch setzten sich die Skeptiker durch und das Börsenbarometer bröckelte ab. Zuletzt rückte es noch um 0,31 Prozent vor auf 6.692,13 Punkte. Seit Wochenbeginn steht damit aber immer noch ein Plus von bislang 1,6 Prozent zu Buche. Der MDax sank am Freitag um 0,31 Prozent auf 10.569,63 Punkte, und der TecDax verlor 0,56 Prozent auf 771,61 Punkte. Hier belasteten erneut deutliche Verluste bei den Aktien des Windkraftturbinen-Herstellers Nordex .
Kapitalmarktexperte Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser begründete die zuletzt wieder etwas trübere Stimmung am Markt mit dem kleinen Verfallstag an den Terminbörsen. Dort werden Optionen auf Indizes und Aktien fällig. Der eine oder andere institutionelle Anleger sei wohl nicht an höheren Kursen im Dax interessiert und verkaufe entsprechend Aktien. Der Anstieg des Euro nach den ifo-Zahlen jedoch zeige die positive Reaktion der Anleger auf die überraschende Aufhellung des Geschäftsklimas in Deutschland.
'DEUTSCHLAND BLEIBT WACHSTUMSLOKOMOTIVE'
Das ifo-Geschäftsklima stieg leicht von 109,8 Punkten im Vormonat auf 109,9 Zähler und verbuchte damit das sechste Plus in Folge. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 109,4 Punkte gerechnet. Deutschland bleibt nach Einschätzung der Berenberg Bank zwar die Wachstumslokomotive der Eurozone. Robuste Stimmungsindikatoren wie der ifo-Index und die ZEW-Konjunkturerwartungen müssten sich aber noch in harten Daten widerspiegeln, schreibt Volkswirt Christian Schulz in einer Studie.
Auf Unternehmensseite geht die Hauptversammlungssaison in eine neue Runde: Am letzten Handelstag der Woche treffen sich die MAN-Anteilseigner in München. Vergangene Woche Freitag hatte der Autobauer Volkswagen (VW) seinen Anteil an dem Lastwagenbauer noch einmal kräftig aufgestockt.
'TAGE VON MAN IM DAX WOHL GEZÄHLT'
Börsianer diskutieren derzeit vor allem ein mögliches Ausscheiden des Konzerns aus dem Dax und den Zeitpunkt. Immerhin hält VW inzwischen rund 74 Prozent der Stammaktien an dem Lkw-Spezialisten. Analyst Klaus Stabel von der ICF Kursmakler AG sagte: 'Wegen der Aufstockung der Anteile von VW an MAN sind die Tage des Lastwagenbauers im Dax wohl gezählt.' Der Streubesitz sei bereits stark gesunken. Wenn Continental als erster Nachrückerkandidat aus dem MDax zum nächsten Verkettungstermin im Juni unter die größten 25 deutschen Aktienunternehmen aufgestiegen ist, könnte der Automobilzulieferer den Lastwagenbauer im Dax ersetzen. Spätestens dürfte MAN aber im September aus dem Dax absteigen. Die MAN-Titel sanken zuletzt um 0,59 Prozent auf 101,70 Euro. Das Unternehmen hatte im ersten Quartal wegen des starken Wettbewerbsdrucks weniger verdient, wie MAN auf der Hauptversammlung überraschend bekannt gab.
In Darmstadt legt der Vorstand der Merck KGaA seinen Anteilseignern gegenüber Rechenschaft ab für das abgelaufene Geschäftsjahr. Vorstandschef Karl-Ludwig Kley bestätigte den Ausblick für 2012 und versprach wegweisende Effizienzsteigerungen. Das Unternehmen werde die Kosten auf breiter Front senken, um Mittel für Investitionen freizusetzen. Dies bescherte den Merck-Titeln ein Plus von 1,83 Prozent auf 85,22 Euro.
VW UND RWE EX DIVIDENDE
Volkswagen und RWE wurde an diesem Freitag ex Dividende gehandelt. Im TecDax waren erneut die Aktien von Nordex mit einem Abschlag von mehr als acht Prozent größter Verlierer. Sie litten damit weiter unter dem Platzen eines geplanten Gemeinschaftsunternehmens für die Stromerzeugung auf hoher See ('Offshore'). Aixtron gaben um ebenfalls deutlichere 2,31 Prozent nach. Hier belastete laut Börsianern die Nervosität vor den bevorstehenden Zahlen kommende Woche./la/rum
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Kapitalmarktexperte Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser begründete die zuletzt wieder etwas trübere Stimmung am Markt mit dem kleinen Verfallstag an den Terminbörsen. Dort werden Optionen auf Indizes und Aktien fällig. Der eine oder andere institutionelle Anleger sei wohl nicht an höheren Kursen im Dax interessiert und verkaufe entsprechend Aktien. Der Anstieg des Euro
'DEUTSCHLAND BLEIBT WACHSTUMSLOKOMOTIVE'
Das ifo-Geschäftsklima stieg leicht von 109,8 Punkten im Vormonat auf 109,9 Zähler und verbuchte damit das sechste Plus in Folge. Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 109,4 Punkte gerechnet. Deutschland bleibt nach Einschätzung der Berenberg Bank zwar die Wachstumslokomotive der Eurozone. Robuste Stimmungsindikatoren wie der ifo-Index und die ZEW-Konjunkturerwartungen müssten sich aber noch in harten Daten widerspiegeln, schreibt Volkswirt Christian Schulz in einer Studie.
Auf Unternehmensseite geht die Hauptversammlungssaison in eine neue Runde: Am letzten Handelstag der Woche treffen sich die MAN-Anteilseigner in München. Vergangene Woche Freitag hatte der Autobauer Volkswagen (VW)
'TAGE VON MAN IM DAX WOHL GEZÄHLT'
Börsianer diskutieren derzeit vor allem ein mögliches Ausscheiden des Konzerns aus dem Dax und den Zeitpunkt. Immerhin hält VW inzwischen rund 74 Prozent der Stammaktien an dem Lkw-Spezialisten. Analyst Klaus Stabel von der ICF Kursmakler AG sagte: 'Wegen der Aufstockung der Anteile von VW an MAN sind die Tage des Lastwagenbauers im Dax wohl gezählt.' Der Streubesitz sei bereits stark gesunken. Wenn Continental
In Darmstadt legt der Vorstand der Merck KGaA
VW UND RWE EX DIVIDENDE
Volkswagen und RWE
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---