FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch nach vier Handelstagen mit Kursgewinnen schwächer tendiert. Am Nachmittag stand der Leitindex 0,63 Prozent tiefer bei 9982,36 Punkten, nachdem er bereits im frühen Handel unter die 10 000-Punkte-Marke gefallen war. Die Risikoneigung der Anleger habe wieder nachgelassen, kommentierte Analyst Mike van Dulken von Acendo Markets.
Der Mittelwerteindex MDax (MDAX) gab zuletzt um 0,14 Prozent auf 20 200,49 Punkte nach. Hingegen rückte der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) um 0,34 Prozent auf 1635,58 Punkte vor. In Europa ging es für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 0,87 Prozent auf 2953,09 Zähler bergab.
RISIKOBEREITSCHAFT WIEDER GERINGER
Experte Jochen Stanzl von CMC Markets sagte: "Der Deutsche Aktienindex rennt bei 10 000 Punkten gegen eine Wand an." In den vergangenen Tagen sei der Index vor allem deshalb gestiegen, weil schlechte Nachrichten ausgeblieben seien. "Das aber ist nicht der Treibstoff für nachhaltige Kursgewinne", so Stanzl. Ohne echte Impulse stecke der Dax fest.
Der am Nachmittag wieder über 1,14 US-Dollar gestiegene Euro dürfte den Dax ebenfalls gehemmt haben. Eine Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung verteuert die Waren deutscher Export-Unternehmen außerhalb der Eurozone. Dies kann die Nachfrage schwächen.
DEUTSCHE POST MIT GEWINNSPRUNG
Auf Unternehmensseite beschäftigte die Anleger vor allem die weiter laufende Bilanzsaison. So kamen die Quartalszahlen der Deutschen Post (ETR:DPW) am Markt gut an. Die Papiere kletterten mit einem Kursaufschlag von 2,21 Prozent auf den zweiten Platz im Dax. Der Boom im Paket- und Expressgeschäft hatte den Bonnern zum Jahresstart zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen.
Bei Eon (ETR:EOAN) trübten indes Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit dem Atomkompromiss die anfängliche Freude über ein Gewinnplus im ersten Quartal. Die Aktien büßten am Dax-Ende mehr als 5 Prozent ein. In diesem Sog wurden auch die RWE-Papiere (XETRA:RWEG) mitgerissen - sie verbilligten sich um mehr als 3 Prozent.
GABELSTAPLER-AKTIE VORNE IM MDAX
Bester Wert im MDax waren die Aktien des Gabelstapler-Herstellers Jungheinrich (ETR:JUN3) mit plus 4,57 Prozent. Händler verwiesen auf einen positiven Analystenkommentar der Deutschen Bank als Antriebsfeder.
Auf dem vorletzten MDax-Platz fanden sich die Anteilsscheine von Axel Springer (XETRA:SPRGn) mit einem Minus von knapp 3 Prozent. Zwar schnellte beim Medienkonzern dank Verkäufen und Umbaumaßnahmen der Gewinn im abgelaufenen Quartal in die Höhe, den Anlegern reichte das aber nicht aus.
Am TecDax-Ende rutschten die Aktien von Jenoptik(XETRA:JENG) nach enttäuschenden Geschäftszahlen um 4,79 Prozent ab. Dagegen bauten Evotec-Papiere (XETRA:EVTG) mit plus 3,43 Prozent ihren hohen Vortagesgewinn aus.