FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Autoaktien haben den Dax (DAX) am Montag nach anfänglichen Gewinnen wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 11 300 Punkten gedrückt. Wegen eines Feiertags in den USA dürften die Umsätze zugleich insgesamt recht gering bleiben. Bis zur Mittagszeit gab der deutsche Leitindex um 0,12 Prozent auf 11 285,69 Punkte nach. Angesichts drohender Strafzölle aus den USA ließen die Anleger lieber ihre Finger von Autowerten.
Der MDax (MDAX), der Index der mittelgroßen Unternehmen, gewann 0,26 Prozent auf 24 387,50 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 0,06 Prozent nach oben.
Die Papiere der Autohersteller BMW (4:BMWG), Daimler (4:DAIGn) und VW (4:VOWG_p) büßten zwischen 0,5 und 1,3 Prozent ein, die des Zulieferers Continental (4:CONG) verloren 1,1 Prozent. Im MDax sackten Schaeffler (61:SHA) um 1,6 Prozent ab. Falls die USA zur Ansicht gelangen, dass der Import von Autos und Zulieferteilen die nationale Sicherheit beeinträchtigt, könnte US-Präsident Donald Trump binnen 90 Tagen über die Erhebung von Sonderzöllen befinden. Besonders betroffen wären laut des Münchner Ifo Instituts deutsche Hersteller.
Die Schlusslichter im Dax waren mit jeweils minus 1,8 Prozent die Anteile der Deutschen Post (4:DPWGn) und die von Thyssenkrupp (4:TKAG). Vor allem charttechnische Gründe spielten dafür eine Rolle.
Die Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard (4:WDIG) indes gewannen als Favorit 12 Prozent. Sie profitierten von einem Beschluss der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die BaFin untersagte neue Spekulation auf fallende Aktienkurse. In jüngster Zeit hatten solche die Wirecard-Papiere nach Berichten in der "Financial Times" über mögliche Bilanzierungsverstöße schwer belastet. Wirecard hatte die Vorwürfe dementiert.
Für Patrizia (4:PATGn) ging es im SDax (SDAX) nach als solide bezeichneten Jahreszahlen um 1,1 Prozent hoch. 2019 dürfte die Immobiliengesellschaft eigenen Angaben zufolge nun ein operatives Ergebnis zwischen 120 und 130 Millionen Euro erreichen nach 141,2 Millionen Euro im Vorjahr. Eine frisch ausgesprochene Kaufempfehlung von Warburg Research verhalf den Anteilen der Reederei Hapag-Lloyd (4:HLAG) an die Index-Spitze mit plus 6,3 Prozent.
Außerhalb der Dax-Familie brachen die Papiere von Vapiano (105:VAO) um etwas mehr als 11 Prozent ein. Den Anlegern der Restaurantkette ist nach einer schwächer als zuletzt angepeilten Geschäftsentwicklung endgültig der Appetit vergangen. Sowohl beim Jahresumsatz 2018 als auch beim operativen Ergebnis war Vapiano hinter den zuvor bereits zwei Mal gesenkten konzerneigenen Zielen zurückgeblieben.