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Aktien Frankfurt: Dax schüttelt schwache China-Daten ab - VW-Aktie erholt sich

Veröffentlicht am 23.09.2015, 12:09
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Dax schüttelt schwache China-Daten ab - VW-Aktie erholt sich
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch etwas vom Kursrutsch des Vortags erholt. Offensichtlich schüttelten die Börsen die enttäuschenden Stimmungsdaten aus China erst einmal ab, schrieb Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Zudem stabilisierten sich die Aktien von Dax-Schwergewicht VW, die jüngst wegen des Skandals um manipulierte Diesel-Abgastests abgestürzt waren. Auch Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen einigermaßen erfreulich aus. Wie nachhaltig die heutige Börsenentwicklung sei, bleibe aber abzuwarten, warnte Hewson.

Der deutsche Leitindex (DAX) arbeitete sich nach einem holprigen Start nach oben und gewann zur Mittagszeit 1,00 Prozent auf 9666,44 Punkte. Am Vortag hatte der Dax im Sog der VW-Aktie knapp 4 Prozent eingebüßt und auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Januar geschlossen. Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Werte ging es am Mittwoch um 0,70 Prozent auf 19 231,33 Punkte hoch und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann 0,93 Prozent auf 1714,03 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rückte um 1,05 Prozent auf 3108,20 Punkte vor.

CHINA-DATEN SCHÜREN SORGEN UM WELTWIRTSCHAFT

Schwache Wirtschaftsdaten aus China schürten indes einmal mehr die Ängste der Anleger vor einer global nachlassenden Konjunkturdynamik. An den Börsen Chinas ging es teils deutlich nach unten, nachdem die dortige Wirtschaftsstimmung auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren gefallen war. Auch die anderen asiatischen Handelsplätze erlitten überwiegend Verluste - in Japan wurde feiertagsbedingt erneut nicht gehandelt.

Von Wirtschaftsdaten aus der Eurozone kam immerhin kein Gegenwind für die Börsen: Die Unternehmensstimmung im Währungsraum trübte sich im September zwar etwas stärker ein als erwartet. Doch der Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts Markit signalisiert weiterhin ein gesundes Wachstum, da er nach wie vor deutlich über der Marke von 50 Punkten liegt.

VW-SKANDAL BLEIBT IM FOKUS - AKTIE STABILISIERT SICH

Im Fokus stand weiter der VW-Skandal um manipulierte Abgastests bei Diesel-Fahrzeugen in den USA. Die Vorzugsaktien des Wolfsburger Autobauers (XETRA:VOW3) stabilisierten sich allerdings zuletzt und gewannen 2,78 Prozent auf 108,85 Euro. Der Kurssturz der vergangenen zwei Tage hat sie bereits über ein Drittel ihres Werts gekostet. Von Experten kam keine Entwarnung: Die Nachrichtenlage bleibe negativ, sagten Händler und verwiesen unter anderem auf drohende Klagen in den USA. Momentan steht vor allem die Frage im Raum, ob Martin Winterkorn an der Konzernspitze bleibt.

Analyst Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) strich seine Kaufempfehlung für die VW-Aktie und sieht im schlimmsten Fall ein Schadensvolumen von 40 Milliarden Euro auf VW zukommen. Für Tim Rokossa von der Deutschen Bank bietet sich selbst nach den hohen Kursverlusten noch keine Kaufgelegenheit, denn das volle Ausmaß des Skandals dürfte seiner Meinung nach noch länger im Dunkeln liegen. Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler hält sogar einen Rutsch der Aktie unter 90 Euro für möglich.

AUCH VW-KONKURRENTEN ERHOLEN SICH

Etwas erholt zeigten sich auch die Papiere der Konkurrenten aus München und Stuttgart, die am Vortag ebenfalls zu den Verlierern gezählt hatten: BMW (XETRA:BMWG) und Daimler (XETRA:DAIGn) verteuerten sich um 0,87 beziehungsweise 1,40 Prozent. Die Titel der Autozulieferer legten ebenfalls wieder den Vorwärtsgang ein. Für ElringKlinger (ETR:ZIL2) ging es an der MDax-Spitze um 8,00 Prozent hoch.

Die jüngst gebeutelten Anteilsscheine der Energiekonzerne konnten ebenfalls wieder Boden gut machen: RWE (XETRA:RWEG) und Eon (ETR:EOAN) verteuerten sich um 5,14 und 2,67 Prozent.

Die Lufthansa-Aktien (XETRA:LHAG) legten um 5,25 Prozent zu. Die Fluggesellschaft profitiert mit niedrigeren Treibstoffkosten davon, dass die Ölpreise nach den schwachen Konjunkturdaten aus China zurückgingen. Der französische Ölkonzern Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB) stellt sich für lange Zeit auf niedrige Ölpreise ein und senkt deshalb seine Investitionen.

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