FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen um ein Ende der Politik des billigen Geldes haben den Dax am Mittwoch klar ins Minus gedrückt. Der Leitindex litt ferner unter einer schwachen Anleihe-Auktion in Spanien und sank am frühen Nachmittag um 2,17 Prozent auf 6.830,78 Punkte. Damit unterbot er sein Ende März markiertes Zwischentief bei knapp 6.842 Punkten. Das Börsenbarometer war bereits am Vortag im späten Handel ins Minus gerutscht und wieder unter die wichtige Marke von 7.000 Punkten gefallen. Der MDax verlor zuletzt 2,47 Prozent auf 10.584,78 Punkte, und der TecDax büßte 1,87 Prozent ein auf 782,78 Punkte.
Die Hoffnung auf eine weniger strenge Geldpolitik ist am Vorabend mit den Aussagen der US-Notenbank (Fed) massiv gebremst worden, sagte ein Händler. 'Enttäuschungen darüber, dass es keine weitere monetäre Lockerung geben wird, sind ein Spiegelbild übertriebener Erwartungen', schrieb Börsenbriefautor Hans Bernecker. Mehr als das bisher Gelaufene könne von der Fed nicht abverlangt werden.
NACHFRAGE NACH SPANISCHEN ANLEIHEN SINKT
Zudem seien bereits am Dienstag neue Ängste um die Schuldenkrise in Europa aufgeflammt, fuhr Bernecker fort. Neue Nahrung erhielten diese Sorgen nun aus Madrid. Die Nachfrage nach drei spanischen Anleihen war im Vergleich zu den vergangenen Auktionen zurückgegangen und die Finanzierungskosten hatten angezogen.
Erfreuliche Konjunkturnachrichten wurden von den Anlegern weitgehend ignoriert. So war in den USA die Beschäftigung des Privatsektors im März erneut deutlich gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ den Leitindex derweil wie erwartet bei 1,00 Prozent. Der EZB-Präsident Mario Draghi sieht allerdings Gefahren für das Wachstum, die von den Anleihenmärkten oder den Rohstoffpreisen ausgehen könnten. Die Agenda hält ferner am Nachmittag mit dem ISM-Index für den Dienstleistungssektor und dem Ölbericht noch zwei weitere US-Konjunkturdaten bereit, die neue Impulse bringen dürften.
LUFTHANSA LEIDEN UNTER GERICHTSURTEIL
Im Dax notierten mit Ausnahme des Pharma- und Chemiekonzerns Merck alle Indexwerte im Minus. Besonders stark unter Druck gerieten die Papiere der Lufthansa , die am Index-Ende 4,74 Prozent auf 10,05 Euro verloren. Auf den größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main kommt ein dauerhaftes Nachtflugverbot zu. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig kippte die vom Land Hessen ursprünglich genehmigte Regelung der Nachtflüge. Die Luftfahrtbranche warnte bereits vor der Entscheidung vor den wirtschaftlichen Folgen eines Flugverbots zwischen 23 und 5 Uhr. Analysten dagegen sprachen von einer verkraftbaren Belastung: 'Offensichtlich geht es auch mit dem aktuellen Status Quo', sagte Jochen Rothenbacher, Experte des Bankhauses Equinet. Die Titel der Fraport gaben zuletzt um mehr als zwei Prozent nach.
Unter den Einzelwerten standen ferner Autoaktien nach der Bekanntgabe der US-Absatzzahlen für den abgelaufenen Monat im Fokus. In den USA lieferte sich Daimler ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit BMW . Für den Sportwagenbauer Porsche dagegen lief es nicht so rund. Trotz der allgemein gestiegenen Autonachfrage in den Vereinigten Staaten verkaufte der Nobelwagenhersteller weniger Fahrzeuge als ein Jahr zuvor. Die Aktien des Sportwagenherstellers litten zudem unter den schwachen Konjunkturaussichten und verloren 2,7 Prozent. Die Papiere von Daimler, BMW und Volkswagen büßten zwischen 1,9 und 2,4 Prozent ein.
DAIMLER MIT HAUPTVERSAMMLUNG
Die Aktien von Daimler werden auch wegen der Hauptversammlung in Berlin genau beobachtet. Der Stuttgarter Autobauer setzt nach einem starken Jahresauftakt zur Aufholjagd auf die Erzrivalen BMW und Audi an. 'Unser Unternehmen ist auf dem Weg zur Bestform, aber noch nicht am Ziel', sagte Vorstandschef Dieter Zetsche./la/edh
Die Hoffnung auf eine weniger strenge Geldpolitik ist am Vorabend mit den Aussagen der US-Notenbank (Fed) massiv gebremst worden, sagte ein Händler. 'Enttäuschungen darüber, dass es keine weitere monetäre Lockerung geben wird, sind ein Spiegelbild übertriebener Erwartungen', schrieb Börsenbriefautor Hans Bernecker. Mehr als das bisher Gelaufene könne von der Fed nicht abverlangt werden.
NACHFRAGE NACH SPANISCHEN ANLEIHEN SINKT
Zudem seien bereits am Dienstag neue Ängste um die Schuldenkrise in Europa aufgeflammt, fuhr Bernecker fort. Neue Nahrung erhielten diese Sorgen nun aus Madrid. Die Nachfrage nach drei spanischen Anleihen war im Vergleich zu den vergangenen Auktionen zurückgegangen und die Finanzierungskosten hatten angezogen.
Erfreuliche Konjunkturnachrichten wurden von den Anlegern weitgehend ignoriert. So war in den USA die Beschäftigung des Privatsektors im März erneut deutlich gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ den Leitindex derweil wie erwartet bei 1,00 Prozent. Der EZB-Präsident Mario Draghi sieht allerdings Gefahren für das Wachstum, die von den Anleihenmärkten oder den Rohstoffpreisen ausgehen könnten. Die Agenda hält ferner am Nachmittag mit dem ISM-Index für den Dienstleistungssektor und dem Ölbericht noch zwei weitere US-Konjunkturdaten bereit, die neue Impulse bringen dürften.
LUFTHANSA LEIDEN UNTER GERICHTSURTEIL
Im Dax notierten mit Ausnahme des Pharma- und Chemiekonzerns Merck
Unter den Einzelwerten standen ferner Autoaktien nach der Bekanntgabe der US-Absatzzahlen für den abgelaufenen Monat im Fokus. In den USA lieferte sich Daimler
DAIMLER MIT HAUPTVERSAMMLUNG
Die Aktien von Daimler werden auch wegen der Hauptversammlung in Berlin genau beobachtet. Der Stuttgarter Autobauer setzt nach einem starken Jahresauftakt zur Aufholjagd auf die Erzrivalen BMW und Audi