FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat am Freitag weiter nachgegeben. Im frühen Handel war der deutsche Leitindex zwar kurz ins Plus gedreht, doch zuletzt fiel er wieder um 0,25 Prozent auf 9486,49 Punkte. Bereits am Donnerstagnachmittag hatte das Börsenbarometer zwei Prozent verloren. Im bisherigen Wochenverlauf sackte er damit rund drei Prozent ab. Für den MDax F:MDAX ging es zuletzt um 0,49 Prozent auf 15 848,32 Punkte nach unten und der TecDax F:TDXP verlor 0,55 Prozent auf 1235,12 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E trat bei 3199,43 Punkten nahezu auf der Stelle.
Für einen neuerlichen Erholungsversuch fehlten die Impulse. Denn auch die Wall Street war am Vorabend auf Tauchstation gegangen, wobei der wichtige, weil marktbreite S&P 500 F:INX sogar auf das Niveau von Mitte August zurückfiel.
ANLEGER UNGEWÖHNLICH NERVÖS
US-Konjunkturdaten und eine drohende Verschärfung des Konflikts zwischen der EU und Russland hatten den Dax am Donnerstag belastet. Bei dem Leitindex sei die Bodenbildung im Bereich des am Markt viel beachteten 200-Tage-Durchschnittskurses nicht geglückt, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Der erneut aufgekommene, starke Verkaufsdruck habe den Index weiter zurück fallen lassen, was ein eindeutiges Risikosignal sei. Auch die Autoren des Bernecker-Börsenbriefs "AB-Daily" schlugen skeptische Töne an: "Die Märkte verhalten sich in den letzten zehn Börsentagen ungewöhnlich nervös."
Aus Deutschland kamen zudem enttäuschende Konjunkturnachrichten: Die zahlreichen internationalen Krisen haben der Konsumstimmung erneut einen deutlichen Dämpfer versetzt. Den Wochenausklang könnte am späten Nachmittag dann noch die von der Uni Michigan ermittelte US-Verbraucherstimmung beeinflussen.
ADIDAS NACH NIKE-ZAHLEN GEFRAGT
Aktien von Adidas F:ADS stemmten sich gegen den negativen Trend und stiegen um 0,64 Prozent auf 61,67 Euro. Der größte US-Sportartikelhersteller Nike (NYS:NKE) F:NKE überzeugte am Vortag die Börse mit guten Geschäftszahlen, woraufhin die Titel auf ein Rekordhoch kletterten.
Die im MDax gelisteten Papiere von Kuka F:KU2 sackten am Index-Ende um mehr als fünf Prozent ab. Der Anlagenbauer versucht mit einer Übernahme unabhängiger vom Automobilmarkt zu werden. Dazu soll der Logistikexperte Swisslog gekauft werden. Einige Analysten könnten zwar den Deal begrüßen, meinte ein Börsianer. Negativ sei jedoch, dass die Übernahme nicht nur durch vorhandene Barmittel, sondern auch durch eine Kapitalerhöhung finanziert werden soll.
AIXTRON ZIEHEN WEITER AN
Im TecDax sorgten Analystenkommentare für die größten Kursausschläge. So knüpften die Titel von Aixtron (ETR:AIXA) an der Index-Spitze mit plus 6,56 Prozent an ihren fulminanten Kurssprung vom Vortag an. Grund dafür waren positive Analystenkommentare nach einem Großauftrag aus China. Die Bestellung des Kunden San'an zur Lieferung von 50 sogenannter MOCVD-Anlagen einer neuen Generation dürfte ein Wendepunkt zum Besseren für die Titel des LED-Ausrüsters sein, schrieb etwa Andrew Humphrey von der US-Investmentbank Morgan Stanley. Papiere von Drillisch F:DRI aber büßten als Schlusslicht mehr als vier Prozent ein. Hier hatte sich die Commerzbank skeptisch zu den Titeln des Mobilfunk-Discounters geäußert.