FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Morgen nach dem WM-Finalsieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist der deutsche Aktienmarkt freundlich gestartet. Der DAX baute seine Auftaktgewinne etwas aus und legte im zuletzt um 0,50 Prozent auf 9714,94 Punkte zu. In der Vorwoche war der deutsche Leitindex noch um fast dreieinhalb Prozent abgerutscht. Für den MDAX ging es zum Wochenstart um 0,62 Prozent auf 16 410,46 Punkte hoch, der TecDAX gewann 0,63 Prozent auf 1280,76 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 erholte sich um 0,61 Prozent.
"Börsianer feiern den WM-Titel", sagte Analyst Wolfgang Albrecht von der LBBW. Auftrieb kommt aber vor allem auch von den Überseebörsen: Nachdem die Wall Street eine zwischenzeitlich schwache Woche versöhnlich beendet hatte, nahmen am Morgen die asiatischen Börsen den positiven Trend auf. Störfeuer für eine Erholung könnten allerdings weiter aus Portugal kommen, wo die Entwicklungen bei der Bank Espirito Santo (BES) und auch den Anleiherenditen im Auge behalten werden müssen. Analyst Albrecht sieht hier allerdings etwas abgeflaute Sorgen, was dem Markt helfe. Am Nachmittag dürfte zudem die Citigroup (NYSE:C) dem Bankensektor (XETRA:SX7PEX)) mit ihrem Quartalsbericht weitere Impulse geben. Von den Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks wird es dagegen heute kaum Impulse geben, sagte Dirk Gojny von der National-Bank mit Blick auf die Agenda.
ADIDAS NACH WM-TITEL SPITZE
Adidas-Aktien (XETRA:ADSGN) sprangen nach dem erfolgreichen WM-Finale mit plus zwei Prozent auf 72,96 Euro an die Spitze des Dax. Konzernchef Herbert Hainer bezeichnete die Fußball-Weltmeisterschaft als "vollen Erfolg", unter anderem weil beide Teams aus dem Finale von Adidas ausgestattet worden waren der WM-Ball aus Herzogenaurach kam: "Natürlich wird der WM-Titel noch mal für einen Extra-Schub sorgen." Hinzu kommt eine Kaufempfehlung von Equinet für den Sportartikelhersteller mit einem Kursziel von 90 Euro je Aktie.
Am Dax-Ende standen die eher defensiv eingeordneten und zuletzt gut entwickelten Aktien von FMC F:FME mit einem Abschlag von 0,84 Prozent auf 49,48 Euro. Die Anteile an der Mutter Fresenius (XETRA:FREG) verloren 0,32 Prozent. Der Chef des börsennotierten Gesundheitskonzerns, Ulf Schneider, verlangt von seinen Krankenhäusern 15 Prozent Gewinn. Das sagte er dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Einem Händler zufolge gilt das Renditeziel schon seit Jahren beziehungsweise gilt das Ziel für ein übernommenes Krankenhaus. Die zu Fresenius gehörende Klinikkette Helios hatte Anfang des Jahres mehr als 40 Krankenhäuser des Rhön-Konzerns übernommen.