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Aktien Frankfurt: Leichter angesichts zahlreicher Unsicherheitsfaktoren

Veröffentlicht am 26.09.2013, 12:18
FRANKFURT (dpa-AFX) - Belastet von wieder verstärkter Unsicherheit sind die deutschen Aktienindizes am Donnerstag nach freundlichem Start ins Minus gerutscht. Der Dax stand am Mittag 0,27 Prozent tiefer bei 8.642,29 Punkten, der MDax verlor 0,07 Prozent auf 14.992,34 Punkte. Der TecDax musste mit minus 0,46 Prozent auf 1.072,92 Punkte noch etwas größere Abschläge hinnehmen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel am Mittag um 0,42 Prozent zurück.

Es gebe aktuell einige Unsicherheitsfaktoren und dafür halte sich der Markt doch noch erstaunlich gut, sagte ein Börsianer. Zum einen bleibt die Regierungsbildung in Deutschland noch unklar. Eine Koalition mit SPD oder Grünen zeichnet sich für die klare Wahlsiegerin Angela Merkel bisher noch nicht ab, und immer öfter fällt das Wort 'Minderheitsregierung'. Zudem verweist ein Händler auf die wieder wackelige politische Lage in Italien mit Silvio Berlusconi, die sich zuspitzen könnte. Mit dem Haushaltskonflikt in den USA steht noch eine weitere Unbekannte in der Gleichung. Hinzu kommt die schwache Vorgabe, wie Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari in London sagt. In New York habe der S&P-500-Index die längste Verlustserie seit Dezember hingelegt, als die weltweit größte Volkswirtschaft fast über die Fiskalklippe gestolpert war. Bei anstehenden Daten aus den USA rechnet Erlam eher mit positiven Überraschungen. Aus Europa kamen keine Impulse.

DEUTSCHE BANK DAX-ENDE, TELEKOM SPITZE

Mit einem Kursabschlag 1,55 Prozent knüpften Deutsche Bank am Dax-Ende an ihre Vortagesschwäche an. Auf einer Investorenveranstaltung hatte Co-Chef Anshu Jain die Anleger auf ein schwaches Quartalsergebnis vorbereitet. Hinzu kommt Börsianern zufolge das Thema Italien. Eine weitere Verschärfung könnte neue Turbulenzen bei italienischen Staatsanleihen auslösen. Das würde dann insbesondere die Banken belasten. Der Sektor ist der schwächste in Europa. Ihren positiven Trend setzen T-Aktien fort, die an der Indexspitze 1,18 Prozent gewinnen. Bei 10,71 Euro erreichte die Telekom ein Hoch seit August 2011.

Adidas-Papiere legten 0,05 Prozent zu. Die Neuausrichtung der Problemtochter Reebok scheint langsam Früchte zu tragen. 'Im zweiten Quartal sind zum ersten Mal seit langem der Umsatz und die Marge gestiegen', sagte Reebok-Chef Matt O'Toole dem 'Handelsblatt'. Händler werten das leicht positiv, auch wenn die Aussagen nicht viel Neues enthielten. Eine leichte Kurszielsenkung durch Berenberg auf 92 Euro belastete kaum, denn die Analysten bleiben auf 'Buy' und sehen bei dem Sportartikelhersteller noch gut 15 Prozent Kurspotenzial. Am Abend nach Handelsschluss legt zudem Nike Zahlen vor.

K+S verteuerten sich als drittbester Dax-Wert um 0,92 Prozent. In einem erbitterten Streit in der Kali-Branche hat Weißrussland die Untersuchungshaft gegen den Chef des russischen Bergbaukonzerns Uralkali in Hausarrest umgewandelt. Das bringt einem Händler zufolge wieder leichte Hoffnungen auf eine Beruhigung der Lage im Sektor und eine Wiederbelebung des russisch/weißrussischen Kali-Kartells. Das könnte die Düngemittelpreise stabilisieren, so die Hoffnung. Zudem hat sich das Chartbild verbessert.

TUI PROFITIEREN VON ZAHLEN VON TUI TRAVEL

Tui-Aktien profitierten im MDax mit einem Aufschlag von 0,47 Prozent von positiv aufgenommenen Zahlen der Tochter Tui Travel . Ein starkes Sommergeschäft hatte Europas größtem Reiseveranstalter die Kassen gefüllt. Sondereffekte und Währungsschwankungen herausgerechnet werde der operative Gewinn im ablaufenden Geschäftsjahr bis Ende September voraussichtlich um mindestens elf Prozent zulegen. Tui-Travel-Chef Peter Long hatte zuvor eine Steigerung um mindestens ein Zehntel anvisiert.

Rheinmetall sackten um 1,79 Prozent ab. Laut 'Handelsblatt' beteiligt sich der Rüstungskonzern und Autozulieferer an der Ölsparte des angeschlagenen Industriedienstleisters Ferrostaal. Es gehe um die Sparte Oil & Gas, die Dienstleistungen für die Energieindustrie erbringt, hieß es. Rheinmetall betrachte die Beteiligung als Türöffner, erklärte Vorstandschef Armin Papperger dem Blatt./fat/ag

--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---

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