FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Dax (DAX) hat am Montag nach seiner siebentägige Gewinnserie ein wenig die Kraft verlassen. Mit einer Rally um fast 500 Punkte oder gut vier Prozent war die letzte Börsenwoche die stärkste seit Ende 2016. Zum Start der neuen Woche ging es für ihn nun um 0,47 Prozent auf 11 952,87 Punkte bergab. Er kehrte damit unter die Marke von 12 000 Punkten zurück, die er in der Vorwoche erstmals seit Oktober wieder erobert hatte.
Die Postbank sieht den Markt zu Wochenbeginn nach dem jüngsten Lauf reif für Gewinnmitnahmen. Die weitere Luft nach oben könnte nun Experten zufolge vorerst etwas dünner werden: Chartexperte Andreas Büchler von Index Radar sprach in einem Kommentar von einer vorläufigen Überhitzung beim Dax, sodass geduldige Anleger wohl "bald zu etwas günstigeren Preisen in den deutschen Aktienindex investieren können".
Auch der MDax (MDAX) zollte seiner jüngsten Rally etwas Tribut, er fiel um 0,42 Prozent auf 25 438,49 Punkte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone folgte dem mit einem Abschlag von 0,3 Prozent. In New York wird zudem der Dow Jones Industrial (Dow Jones) am Montag ebenfalls schwächer erwartet.
Im Blick bleibt die Brexit-Entwicklung. Im schier unendlichen Gezerre beginnt erneut eine entscheidende Woche, denn nach jetzigem Stand sollen die Briten die EU an diesem Freitag verlassen. Mit Spannung wird erwartet, ob die Gespräche zwischen der Regierung von Premierministerin Theresa May und der Labour-Opposition über einen Ausweg aus der Sackgasse an diesem Montag erste Ergebnisse bringen.
Unter den Verlierern im Dax waren einige Autowerte, darunter BMW (4:BMWG) und Continental (4:CONG) mit Abgaben von 0,5 und 2 Prozent. Bei BMW bremste eine Rückstellung von rund einer Milliarde Euro für mögliche Kartellstrafen den Kurs. Bei Continental wurden die Verluste mit einer Analystenstimme in Zusammenhang gebracht. Die Experten von Kepler Cheuvreux haben ihre Kaufempfehlung für die Aktien des Autozulieferers aufgegeben.
Ein großer Verlierer im Dax waren ferner die SAP (4:SAPG)-Aktien, die mit einem 1,8-prozentigen Abschlag an ihre Flaute vom Freitag anknüpften. Für Unsicherheit unter den Anlegern sorgte zu Wochenbeginn der Abschied des für die wichtigen Cloud-Angebote zuständigen Vorstandsmitglieds Robert Enslin. Damit nimmt binnen weniger Wochen das zweite Mitglied der obersten Führungsebene seinen Hut.