FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax (DAX) ist am Ende einer weiteren starken Woche die Luft ausgegangen. Die Marke von 13 000 Punkte hielt aber nach der mittlerweile siebenwöchigen Gewinnserie. Der deutsche Leitindex fiel am Freitag um 0,17 Prozent auf 13 001,24 Punkte. Für die abgelaufene Woche bedeutete das aber immer noch ein Plus von rund 1,4 Prozent.
Der MDax (MDAX) fiel zum Wochenschluss um 0,16 Prozent auf 26 699,86 Punkte. Das Technologiewerte-Barometer TecDax (TecDAX) gab um 0,28 Prozent auf 2779,50 Punkte nach.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) sank um 0,12 Prozent auf 3565,52 Punkte. Auch an der Pariser Börse ging es nach unten, während der britische FTSE 100 (GB0001383545) zulegte. An der Wall Street notierte der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) zum europäischen Handelsschluss moderat im Plus.
Wegen des Brückentages nach dem Feiertag am Donnerstag war das Handelsvolumen auch zum Wochenschluss eher niedrig. Erst in der kommenden Woche werde sich zeigen, ob der Dax die 13 000er-Marke wirklich hinter sich lassen könne, so der Tenor am Markt. Ein nachhaltiger Sprung darüber könnte durchaus seine Zeit brauchen, sagte Chartexperte Rocco Gräfe von Godmode Trader. Zunächst sei sogar ein kleinerer Rückschlag möglich.
Die positive Entwicklung der vergangenen Handelstage sei bemerkenswert, kommentierten die Experten der Helaba. Vermeintliche Belastungen wie die Spannungen zwischen Israel und dem Iran, die politischen Unsicherheiten in Italien, der weiterhin drohende Handelskrieg vor allem zwischen den USA und China sowie die Angst vor steigenden Zinsen blendeten die Anleger aus.
Rückenwind hatte zuletzt die Abwertung des Euros zum US-Dollar geliefert. Allerdings stabilisierte sich die Gemeinschaftswährung mittlerweile und legte sogar wieder etwas zu - am Freitag zuletzt bis auf 1,1943 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1934 (Donnerstag 1,1878) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8379 (0,8418) Euro gekostet.
Lufthansa (4:LHAG)-Aktien setzten sich mit plus von mehr als 3 Prozent an die Dax-Spitze. Die Ticketpreise der Airline hatten im April nach zwei Monaten Stagnation wieder zugelegt.
In TecDax bauten die Aktien des 3D-Drucker-Herstellers SLM Solutions (4:AM3D) nach einem positiven Analystenkommentar der Commerzbank (DE:CBKG) ihren Vortagesgewinn aus und stiegen um fast 6 Prozent. Die Papiere des Bezahldienstleisters Wirecard (4:WDIG) setzten ihre Rekordrally mit plus 0,37 Prozent fort.
Unter den größten Verlierern im Dax waren die Aktien des Baustoffkonzerns HeidelbergCement (4:HEIG) mit einem Minus von 1,36 Prozent. Die zur Wochenmitte vorgelegten Geschäftszahlen konnten die Stimmung der Anleger nicht nachhaltig aufhellen. Ungünstiges Wetter hatte bei dem Unternehmen zum Jahresstart Spuren hinterlassen.
Bei den am Freitag vorgelegten Quartalszahlen des Versicherers Talanx (4:TLXGn) bemängelten Analysten das Industriegeschäft, das schwächer gelaufen sei als gedacht. Die Papiere verloren mehr als 2 Prozent.
Noch deutlicher ging es im MDax für die Aktien des Außenwerbespezialisten Ströer (4:SAXG) nach unten. Sie fielen als Schlusslicht um fast 3 Prozent, nachdem die Commerzbank ihre Kaufempfehlung kassiert hatte. Kurzfristig sehen die Analysten zu wenige Kurstreiber.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 0,38 Prozent am Vortag auf 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,05 Prozent auf 140,02 Punkte. Der Bund-Future fiel um 0,01 Prozent auf 158,89 Punkte.