FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Konjunkturdaten haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag nach dem verlängerten Osterwochenende belastet. Doch immerhin erholten sich die Notierungen im Handelsverlauf etwas von ihren Tagestiefs. Gegen Mittag stand der Dax 0,69 Prozent tiefer bei 6.728,77 Punkten und setzte damit seinen jüngsten Abwärtstrend fort. Am Donnerstag hatte der Leitindex knapp in der Verlustzone geschlossen und auf Wochensicht ein Minus von rund zweieinhalb Prozent eingefahren. Für den MDax ging es am Dienstag um 0,79 Prozent auf 10.516,73 Punkte bergab und der TecDax verlor 1,19 Prozent auf 772,33 Punkte.
Börsianer verwiesen auf den schwachen Arbeitsmarktbericht aus den USA vom Karfreitag sowie negativ aufgenommene Konjunkturdaten aus China. 'Die US-Arbeitsmarktdaten verursachen Katzenjammer', hieß es in einem Kommentar der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Dazu habe das nachlassende Wachstum Chinas bei Importen und Exporten die Sorgen um die Wachstumsaussichten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter verstärkt.
Börsenbriefautor Hans Bernecker zeigte sich vom 'kraftlosen Beginn' in der Nachosterwoche nicht überrascht, da im 'müden Geschäft' die Impulse fehlten. Dies werde sich mit dem Beginn der US-Berichtssaison im Verlauf der Woche aber etwas verbessern. Nach dem europäischen Börsenschluss läutet der Aluminiumkonzern Alcoa diese am heutigen Dienstag mit seinen Zahlen für das erste Quartal traditionsgemäß ein.
FAHRZEUGHERSTELLER- UND BANKENTITEL VERLIEREN
Die konjunktursensiblen und zudem gut gelaufenen Aktien der Fahrzeughersteller gaben überdurchschnittlich nach. So verloren Daimler 2,24 Prozent auf 41,895 Euro und für Volkswagen (VW) ging es um 1,36 Prozent nach unten. Bankentitel wie Commerzbank und Deutsche Bank gehörten mit Abschlägen von 2,80 respektive 1,54 Prozent ebenfalls zu den größten Verlierern. Beim ebenfalls konjunktursensiblen Halbleiterhersteller Infineon Technologies mussten die Aktionäre Tagesverluste von 2,02 Prozent verkraften. Dass Konkurrent STMicroelectronics seine Margenerwartung für das erste Quartal zurückschraubte, spielte indes laut Händlern keine große Rolle für andere Anbieter, da eine Gerichtsentscheidung über eine Strafzahlung der Grund für die gesenkte Prognose sei.
Die Siemens-Aktien verloren nach gemischten Nachrichten 0,46 Prozent auf 73,54 Euro. Bei Windenergie-Projekten vergab Frankreichs Regierung laut Händlern Aufträge für erste Anlagen des Landes in der Nordsee großteils an die einheimischen Konzerne Electricite de France (EdF) und Alstom . 'Das belastet etwas', sagte ein Händler. Er verwies aber zugleich auch auf positive Nachrichten. Dass der Elektrokonzern seine Lichttechnik-Tochter Osram voraussichtlich im Herbst an die Börse bringen wolle, stütze die Siemens-Papiere im schwachen Markt, sagte er. Siemens-Finanzchef Joe Kaeser hatte in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung 'Euro am Sonntag' gesagt, er könne sich als Zeitfenster für den Börsengang den Herbst vorstellen.
SGL PROFITIEREN VON AKTIENKÄUFEN DER UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Die Aktien von SGL Carbon gewannen indes gegen den negativen Markttrend 21,77 Prozent auf 33,780 Euro und waren damit zweitbester Wert im MDax. Händler sahen interne Aktienkäufe als Kurstreiber. Vorstand und Management des Kohlenstoffspezialisten erwarben Papiere des Unternehmens im Wert von vier Millionen Euro. Sämtliche fünf Mitglieder des Vorstands beteiligten sich am Aktienkauf für insgesamt 1,75 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. An der Indexspitze verteuerten sich die Anteilsscheine des Roboterherstellers Kuka um 4,09 Prozent.
Dass der Pharmakonzern Roche eine weitere Erhöhung seines Übernahmeangebots für das US-Gentechnikunternehmen Illumina nicht ausschließt, drückte hingegen laut Händlern bei den Qiagen-Titel auf die Stimmung - sie verloren 2,19 Prozent auf 11,625 Euro. In diesem Falle dürfte sämtliche Fantasie aus dem Szenario entweichen, dass die Schweizer sich dem im TecDax notierten Biotech-Unternehmen zuwenden könnten, hieß es. Derweil betonte Illumina in einem Schreiben an seine Aktionäre mit Verweis auf zwei unabhängige Einschätzungen, dass das Angebot des Basler Konzerns weiterhin viel zu tief sei. Dass Nordex einen Auftrag in China an Land zog, ließ die Aktie um die Mittagszeit in die Höhe schnellen. Sie gewann zuletzt 2,20 Prozent auf 4,368 Euro./gl/ck
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Börsianer verwiesen auf den schwachen Arbeitsmarktbericht aus den USA vom Karfreitag sowie negativ aufgenommene Konjunkturdaten aus China. 'Die US-Arbeitsmarktdaten verursachen Katzenjammer', hieß es in einem Kommentar der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Dazu habe das nachlassende Wachstum Chinas bei Importen und Exporten die Sorgen um die Wachstumsaussichten der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter verstärkt.
Börsenbriefautor Hans Bernecker zeigte sich vom 'kraftlosen Beginn' in der Nachosterwoche nicht überrascht, da im 'müden Geschäft' die Impulse fehlten. Dies werde sich mit dem Beginn der US-Berichtssaison im Verlauf der Woche aber etwas verbessern. Nach dem europäischen Börsenschluss läutet der Aluminiumkonzern Alcoa
FAHRZEUGHERSTELLER- UND BANKENTITEL VERLIEREN
Die konjunktursensiblen und zudem gut gelaufenen Aktien der Fahrzeughersteller gaben überdurchschnittlich nach. So verloren Daimler
Die Siemens-Aktien
SGL PROFITIEREN VON AKTIENKÄUFEN DER UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Die Aktien von SGL Carbon
Dass der Pharmakonzern Roche
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---