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Aktien Frankfurt: Wachstumssorgen lösen Talfahrt aus

Veröffentlicht am 20.11.2018, 15:05
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Wachstumssorgen lösen Talfahrt aus
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anhaltenden Wachstumssorgen und schlechte Unternehmensnachrichten haben den deutschen Aktienmarkt in die Knie gezwungen. Der deutsche Leitindex Dax (DAX) weitete seine Vortagesverluste deutlich aus und sackte bis zum frühen Dienstagnachmittag um 1,52 Prozent auf 11 073,13 Punkte ab. Damit steuert das Börsenbarometer wieder auf sein im Oktober erreichtes Tief seit Ende 2016 bei 11 051 Punkten zu.

Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax (MDAX) verlor 2,16 Prozent auf 22 902,08 Punkte. Er bewegt sich mittlerweile auf dem Niveau von Februar 2017. Der Nebenwerteindex SDax (SDAX) büßte zuletzt 2,55 Prozent ein, nachdem er bereits zu Handelsbeginn auf ein Jahrestief abgesackt war.

"Die internationalen Börsen bleiben in der unsicheren Gemengelage aus (geo-) politischen Störfeuern, der Angst vor einer neuen Eurokrise, steigenden Zinsen in den USA und einer schleichenden Abschwächung der globalen Konjunkturdynamik weiterhin gefangen", schrieb Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg resümierten: "Die Skepsis gewinnt wieder die Oberhand".

Angesichts dessen nehmen die Anleger bei den im vergangenen und in diesem Jahr stark gestiegenen Aktien von Wirecard (4:WDIG) immer mehr Gewinne mit. Die Papiere des Dax-Aufsteigers fielen um rund 8 Prozent, obwohl der Zahlungsabwickler auch wegen des Booms im Onlinehandel auch für das kommende Jahr optimistisch ist.

Am Dax-Ende knickten die Aktien von Covestro (4:1COV) um 12 Prozent ein, nachdem der Spezialchemiekonzern kurz vor dem Jahresschluss doch noch die Prognosen gesenkt hatte. Wegen starken Wettbewerbs, steigender Kosten und neuen Rückstellungen dürfte das operative Ergebnis 2018 nun leicht unter dem Vorjahreswert landen. Vorher war ein Anstieg eingeplant. Im Sog dessen verloren die Papiere des Branchenkollegen Evonik (4:EVKn) rund 6 Prozent.

Gut ein halbes Jahr nach seinem Amtsantritt will BASF-Chef (4:BASFN) Martin Brudermüller derweil den Chemiekonzern mit einer neuen Strategie noch profitabler machen. Allerdings peile das Unternehmen beim operativen Ergebnis weniger an als vom Markt erwartet, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank. Die Anteilsscheine fielen um rund 4 Prozent.

Ebenfalls schwach waren die Anteilsscheine der Deutschen Bank (4:DBKGn), die am Vormittag auf ein Rekordtief von 8,054 Euro abgesackt waren. Zuletzt büßten sie noch knapp 4 Prozent ein. Ihnen setzte unter anderem der zwischenzeitlich deutliche Anstieg der Renditen für italienische Staatsanleihen zu, der mit einem entsprechenden Kursrutsch der festverzinslichen Papiere einherging. Diese liegen in den Depots vieler Banken. Nach ausländischen Anlegern scheinen auch italienische Privatanleger misstrauischer gegenüber der Haushaltspolitik ihrer Regierung zu werden.

Zudem hatten im frühen Handel einmal mehr Medienberichte die Runde gemacht, wonach die Deutsche Bank angeblich in den Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank (CO:DANSKE) verwickelt sein soll. Die Deutsche Bank erklärte dazu, dass sie als Korrespondenzbank für die Danske Bank in Estland tätig gewesen sei. Ihre Rolle sei gewesen, Zahlungen für die Danske Bank abzuwickeln. Die Geschäftsbeziehungen seien 2015 beendet worden, nachdem verdächtige Aktivitäten bei Kunden der Danske Bank festgestellt worden seien.

Gegen den Trend legten die Aktien der Deutschen Börse (4:DB1Gn) um fast 1 Prozent zu. Auftrieb gab eine Studie der Berenberg Bank, in der Analyst Chris Turner sein Verkaufsvotum für die Papiere des Börsenbetreibers gestrichen hatte. Der Konzern profitiere in diesem Quartal von starken, volatilitätsgetriebenen Umsätzen.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,23 Prozent am Vortag auf 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,10 Prozent auf 141,23 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) legte um 0,11 Prozent auf 160,87 Punkte zu. Der Kurs des Euro notierte bei 1,1414 US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,8761 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1427 (Freitag: 1,1346) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte insofern 0,8751 (0,8814) Euro gekostet.

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