Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

AKTIEN IM FOKUS 2: Spekulation über hohe Strompreis-Grenze treibt Versorger

Veröffentlicht am 07.09.2022, 19:06
Aktualisiert 07.09.2022, 19:15
© Reuters.
RWEG
-
EONGn
-
MDAXI
-
STOXX
-
XLU
-
ECVG
-
CMCX
-

(neu: Schlusskurse, weitere Stimmen, mehr Hintergrund)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Diskussionen über möglicherweise hohe EU-Preisgrenzen für Strom in der Europäischen Union hat am Mittwoch zu deutlichen Kursgewinnen bei Versorgeraktien geführt. Der Stoxx Europe 600 Utilities zog im Tagesverlauf mit fast vier Prozent Plus zurück an seine 50-Tage-Linie, am Abend waren es dann noch zwei Prozent. An der Dax-Spitze schlossen RWE (ETR:RWEG) 7,2 Prozent höher. Mit zwischenzeitlich rund elf Prozent Kursplus hatten sie sich zuvor ihrem Elf-Jahreshoch bei 43,97 Euro aus dem Mai genähert.

Nach einem Vorschlag aus der EU-Kommission könnten die Preise für nicht mittels Gas erzeugten Strom auf 200 Euro pro Megawattstunde begrenzt werden. Summen, die darüber hinausgehen, sollen etwa an Verbraucher umverteilt werden, wie aus einem ersten Entwurf für ein Gesetz hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die EU-Länder sollen die Mehreinnahmen demnach selbst einsammeln. Zuvor hatten die "Financial Times" und das "Handelsblatt" darüber berichtet.

Der Gesetzesentwurf bescherte auch dem Solar- und Windparkbetreiber Encavis (ETR:ECVG) Kursgewinne von zehn Prozent und damit den ersten Platz im MDax. Die Aktien des von Gaslieferungen besonders abhängigen Uniper-Konzerns reduzierten nach einem weiteren Rekordtief ihren Verlust auf rund ein halbes Prozent.

Analysten stuften die kolportierte Summe als überraschend hoch ein. Die Preisgrenze 200 Euro sieht der Goldman-Sachs-Experte Alberto Gandolfi "enorm positiv für die Branche, wenn sie sich bestätigt". Die meisten Pläne der Versorger (NYSE:XLU) kalkulierten laut dem Analysten aktuell mit rund 50 Euro je Megawattstunde. Gandolfi selbst hatte eine Preisgrenze von 75 Euro angesetzt.

Die EU sucht nach einer Lösung, die die Preisobergrenze hoch genug ansetzt, um weitere Investitionen in nicht-gasbasierte Technologie nicht auszubremsen. Die genannte Obergrenze liegt damit etwa bei der Hälfte des gegenwärtigen Strompreises auf dem deutschen Großhandelsmarkt, der am Mittwoch etwa 460 Euro betrug. Die im Entwurf genannte Zahl kann sich bis zum endgültigen Gesetzesvorschlag noch ändern. Abgeschöpft werden sollen die Gewinne von Produzenten, die Strom etwa aus Windkraft, Solar, Erdwärme oder Atomkraft herstellen.

Auch Analyst Ahmed Farman vom Investmenthaus Jefferies wertete die kolportierte Preisgrenze positiv für die Versorger. Allerdings müsse mehr getan werden, um das Problem der Energieknappheit anzugehen. Denn niedrigere Preise könnten dazu führen, dass weniger Energie gespart werde.

Kritisch sieht den Vorschlag Börsenkenner Konstantin Oldenburger von CMC Markets (LON:CMCX): "Dass Unternehmen wie RWE und Eon (ETR:EONGn) diese Nachricht positiv aufnehmen, zeugt davon, dass der Markt von einer weitaus niedrigeren Obergrenze ausgegangen war und die Strompreise dadurch nicht merklich fallen sollten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.