FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der europäische Autosektor (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) steht am Freitag erneut erheblich unter Druck. Die Furcht vor Strafzöllen, die US-Präsident Donald Trump erheben könnte, belastet weiter. Bleiben auf dem an diesem Freitag beginnenden G20-Gipfel in Buenos Aires Signale für eine Lösung des Handelsstreits zwischen den USA und China aus, dürften die Sorgen der Anleger noch zunehmen. In der Stoxx-600-Branchenübersicht verlor der Autosektor als schwächster zuletzt 1,4 Prozent.
Als Stimmungsdämpfer erwies sich am Freitag zudem eine negative Branchenstudie der britischen Bank HSBC. Eine Aufwertung des Autosektors im Jahr 2019 sei kaum vorstellbar, schrieb Analyst Horst Schneider in einer aktuellen Branchenstudie. Er senkte für Daimler (4:DAIGn), BMW (4:BMWG), Renault (9:RENA) und PSA (9:PEUP) seine Kursziele und stufte Daimler zusätzlich von "Hold" auf "Reduce" ab. Bei Daimler belasteten der Gegenwind aus China, Währungseffekte und hohe Kosten den mittelfristigen Ausblick. Für den Zeitraum 2019 bis 2021 rechnet er mit stagnierenden Umsätzen und sinkenden Gewinnen. Daimler-Papiere rutschten am Vormittag im Dax unter 50 Euro und waren mit minus 2,8 Prozent der schwächste Wert in dem Leitindex. Die Aktienexperten der Commerzbank (DE:CBKG) sehen die Aussichten für den Autosektor im Jahr 2019 mit Unsicherheiten behaftet. Allerdings dürften die Autohersteller zu den erwarteten Unternehmensgewinnen im Dax im nächsten Jahr gut ein Drittel beitragen, so ihre Prognose, die sie mit dem Fokus auf Elektrofahrzeuge begründen.