FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Europäische Bankaktien (NASDAQ:KBWB) haben sich nach der jüngsten Erholung am Donnerstag wieder schwach präsentiert. Im marktbreiten Stoxx Europe 600 zählte der Subindex der Branche mit einem Minus von fast drei Prozent zu den größten Verlierern.
Die Papiere der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und der Commerzbank (DE:CBKG) erlitten Kursabschläge von über vier beziehungsweise mehr als fünf Prozent, womit sie zu den schwächsten Werten im Dax beziehungsweise MDax zählten. Dass die Deutsche Bank ebenso wie die Schweizer Konkurrentin Credit Suisse (SIX:CSGN) ihre Risiken im Russland-Geschäft angesichts des Ukraine-Konflikts als überschaubar einschätzt, half beiden Aktien nicht.
Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag gingen die Anleger bei Bankentiteln offenbar auf Nummer Sicher. Denn die Währungshüter stecken in der Zwickmühle. Eigentlich schienen sie bereit, bei ihrer Sitzung an diesem Donnerstag den Ausstieg aus der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik einzuläuten. Doch der russische Krieg gegen die Ukraine birgt neue Risiken für Inflation und Wirtschaft.
Das erschwert es der EZB, ihre Anleihenkäufe zurückzufahren. Zudem hat sie sich festgelegt, dass sie die seit Jahren rekordniedrigen Zinsen erst dann anheben will, wenn sie kein frisches Geld mehr in den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen steckt. Das Einlagengeschäft der Banken würde von steigenden Zinsen profitieren. Zudem müssen sie für Geld, welches sie bei der EZB parken, seit Juni 2014 Zinsen zahlen.