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AKTIEN IM FOKUS: Bericht schürt Fusionsfantasie bei deutschen Banken

Veröffentlicht am 31.08.2016, 14:28
© Reuters.  AKTIEN IM FOKUS: Bericht schürt Fusionsfantasie bei deutschen Banken
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Vage Fusionsfantasien haben am Mittwoch die Aktienkurse der beiden größten deutschen Banken angeschoben. Börsianer verwiesen auf einen Bericht des "Manager Magazins" als Auslöser, wonach die Deutsche Bank auch "bislang undenkbare Optionen" wie einen möglichen Zusammenschluss mit der Commerzbank ausgelotet haben soll.

Die Überschrift "Deutsche Bank denkt vorsichtig über die Commerzbank nach" lese sich indes dramatischer als der Inhalt, gab ein Marktteilnehmer zu bedenken. So schreibt das Blatt, die Überlegungen seien theoretisch und in einem sehr frühen Stadium gewesen und es sei unklar, ob sie wieder aufgenommen worden seien. Zu dieser Skepsis passten auch etwas widersprüchliche Aussagen von Deutsche Bank-Chef John Cryan selbst.

DEUTSCHE-BANK-CHEF HÄLT FUSIONEN FÜR NOTWENDIG

Der guten Branchenstimmung konnte das allerdings nichts anhaben. Vor allem die Commerzbank-Titel (XETRA:CBKG) gaben Gas: Mit zuletzt plus 4,08 Prozent knüpften sie an ihre positive Vortagsentwicklung an und waren unangefochtener Spitzenreiter im wenig bewegten Dax (DAX). Dahinter verteuerten sich die jüngst ebenfalls freundlichen Anteilsscheine der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) um 3,65 Prozent. Im marktbreiten europäischen Index Stoxx Europe 600 hatte der Bankenindex mit einem Anstieg von 2,62 Prozent die Nase vorn.

Bei der "Handelsblatt"-Tagung "Banken im Umbruch" in Frankfurt sprach Cryan zwar von der Notwendigkeit weiterer nationaler und grenzüberschreitender Fusionen in der Finanzbranche. Er dementierte andererseits aber ein Interesse an einem Partner auf dem deutschen Markt.

CREDIT-SUISSE-CHEF KRITISCH

Mit dem Verwaltungsratschef der Credit Suisse (VTX:CSGN) (ETR:CSX) meldete sich zudem ein anderer bedeutender Banker kritisch zu Wort. Trotz Niedrigzinsen und Spardruck rechnet Urs Rohner nicht mit einem Zusammenschluss zweier großer internationaler Banken. "Solche Fusionen werden in absehbarer Zeit nicht stattfinden", sagte Rohner dem "Handelsblatt". Nach Auffassung der Politik und der Wettbewerbsbehörden sollen Banken tendenziell kleiner werden, damit sie nicht mehr zu groß zum Scheitern seien.

Ähnlich zurückhaltend äußerte sich Analyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets zu solchen Gedankenspielen. Vor allem Fusionspläne von Banken, die auf dem gleichen heimischen Markt tätig seien, dürften nach den desaströsen Folgen mehrerer misslungener Zusammenschlüsse vor dem Ausbruch der Finanzkrise auf erhebliche Widerstände der zuständigen europäischen Behörden stoßen.

DEUTSCHE BANK FÜR ANALYSTEN ZWEIFELHAFTES ÜBERNAHMEZIEL

Neil Wilson von ETX Capital hob hingegen die Attraktivität der Deutschen Bank für einen möglichen Fusionspartner hervor. Der hiesige Branchenprimus werde an der Börse nur noch mit einem Viertel seines Buchwerts gehandelt, betonte der Experte. Die Aktie sei nur noch ein Zehntel so viel wert wie 2007 - allein im vergangenen Jahr habe sich der Kurs halbiert.

Allerdings sei die Frage, welcher Konkurrent mit einer Bank zusammengehen würde, über die der Internationale Währungsfonds gesagt hatte, sie sei wegen ihrer Verflechtungen mit anderen Unternehmen das weltweit größte Systemrisiko innerhalb der Branche, räumte Wilson ein. Ein möglicher Interessent wäre für ihn der britische Konkurrent Barclays (ISE:LON:BARC) (FSE:BCY). Dessen Chef John McFarlane befürworte Fusionen, um ein Bollwerk gegen die wachsende Dominanz der US-Konkurrenz zu schaffen.

'BRANCHENKONSOLIDIERUNG WIRD KOMMEN'

Nach dem britischen Votum für einen Ausstieg aus der Europäischen Union wäre ein Zusammengehen mit einem großen europäischen Rivalen ein zusätzlicher Anreiz für Barclays, so Wilson weiter. Zwar sieht auch er wettbewerbsrechtliche Hürden und zweifelt zudem an der Bereitschaft der deutschen Regierung, eine solche Transaktion zuzulassen. Zudem wäre sie mit einem erheblichen Kapitalaufwand verbunden

"Aber in irgendeiner Form wird die Branchenkonsolidierung kommen", glaubt Wilson. Denn die Banken litten unter steigenden Kosten für technologische und regulatorische Anforderungen, während die niedrigen Zinsen auf die Margen drückten.

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