FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental (XETRA:CONG) ist am Mittwoch den hochgesteckten Erwartungen des Marktes trotz eines positiveren Gesamtjahresausblick hinterher gehinkt. Die Investoren reagierten verhalten. Die Conti-Papiere fielen am Vormittag in einem europaweit schwachen Marktumfeld für Autowerte um 1,48 Prozent auf 180,35 Euro.
Der Dax-Konzern (DAX) will im laufenden Jahr die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit:Marge) von zuletzt "rund 11 Prozent" nun auf mehr als 11 Prozent steigern. Die durchschnittliche Markterwartung habe allerdings bereits bei 11,5 Prozent gelegen, schrieb Analystin Kristina Church von der britischen Bank Barclays (LON:BARC) in einer ersten Reaktion.
Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal lobte die Analystin indes. Sie seien stark ausgefallen. Zwar habe das Unternehmen die Umsatzerwartungen etwas verfehlt, das Ebit habe die Schätzungen aber übertroffen, obwohl der Bereich Interior geschwächelt habe. Dafür sei die Gewinnmarge im Reifengeschäft besonders hoch gewesen. Zudem ist die Auftragsentwicklung laut Church ein gutes Zeichen für das künftige Wachstum.
Auf den Conti-Papieren lastete zur Wochenmitte auch eine insgesamt trübe Branchenstimmung. Der Index Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts (DJX:SXAP) fiel um mehr als 1 Prozent. Damit setzte sich der jüngste Rückschlag nach einer starken Kurserholung im Juli fort.
Tags zuvor vorgelegte Absatzahlen hatten gezeigt, dass der US-Automarkt im Juli an Schwung verloren hatte. Die Sorgen um ein Ende des von Billigsprit und niedrigen Zinsen befeuerten Booms nehmen zu. Besonders schlecht schnitten erneut die deutschen Hersteller VW und BMW ab. Analyst Sascha Gommel von der Commerzbank (DE:CBKG) hob insbesondere die Preise auf dem US-Automarkt negativ hervor, während sich der Absatz insgesamt solide entwickelt habe. Unter dem Strich wertete er die Daten positiv für Daimler (DE:DAIGn), neutral für Volkswagen (DE:VOWG) und negativ für BMW.
Die Aktien von BMW (XETRA:BMWG) und Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3) fielen am Mittwoch um mehr als 1 Prozent. Die Daimler-Papiere hielten sich mit einem Minus von rund einem halben Prozent etwas besser.