NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street hat der Abschwung nach fünf Handelstagen zunächst ein Ende gefunden: Die Erholung in Europa und einige positive Unternehmensnachrichten ließen die Kurse am Dienstag deutlich steigen. Zudem hatten die Anleger den China-Schock vom Vortag abgeschüttelt. Im Reich der Mitte waren die Aktienmärkte zu Wochenbeginn auf Talfahrt gegangen und hatten auch den Dow Jones Industrial (US 30) auf den tiefsten Stand seit Februar mitgerissen.
Der New Yorker Leitindex Dow zog um 1,12 Prozent auf 17 636,67 Punkte an. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) stieg um 1,29 Prozent auf 2094,40 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Konjunkturnachrichten lieferten kein einheitliches Bild: In den USA hatte sich die Verbraucherstimmung im Juli zwar deutlich eingetrübt. Da jedoch zugleich der Richmond-Fed-Index des verarbeitenden Gewerbes für Juli deutlich zugelegt habe, sollte das Wachstumsszenario in den USA nicht in Frage gestellt werden, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landebank Helaba.
Im Fokus der Anleger standen auch am Dienstag vor allem Quartalsberichte, unter anderem von Pharmakonzernen. So blickt Pfizer (NYSE:PFE) (XETRA:PFE) nach dem verheißungsvollen Start eines neuen Krebsmittels nun optimistischer auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. Damit zählten die Aktien mit einem Plus von 2,50 Prozent zu den Favoriten im Dow. Der Wettbewerber Merck & Co (FSE:MCC) (NYSE:MRK) überraschte zwar beim bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) positiv, musste aber den EPS-Ausblick senken. Als Grund nannte der Konzern Währungsprobleme in Venezuela. Die Papiere legten um rund ein halbes Prozent zu.
Deutlicher enttäuschten die Quartalszahlen des weltweit größten Chemiekonzerns Dupont (NYSE:DD) (FSE:DUP). Der starke Dollar hatte bei dem Unternehmen auch im zweiten Quartal spürbare Spuren hinterlassen und so verfehlte Dupont die Erwartungen der Wall Street. Wegen schwacher Geschäfte mit der Landwirtschaft kappte der Konzern zudem seine Prognose für das Gesamtjahr. Die Aktien fielen am Dow-Ende um mehr als 1 Prozent.
Der Autobauer Ford (NYSE:F) (FSE:FMC1) hingegen hatte dank guter Geschäfte im Heimatmarkt einen überraschend kräftigen Gewinnanstieg verzeichnet. Die Aktien des General-Motors-Wettbewerbers stiegen um rund zweieinhalb Prozent. Zudem zeigte sich der Paketdienst UPS (NYSE:UPS) (FSE:UPAB) nach dem ersten Halbjahr trotz zuletzt rückläufiger Umsätze zuversichtlicher. Vor allem die Zunahme internationaler Sendungen gab dem Management dafür einen Grund. Im zweiten Quartal hatte der Deutsche-Post-Rivale (ETR:DPW) besser abgeschnitten als von Analysten errechnet - die Anteilsscheine zogen um rund fünfeinhalb Prozent an.
Unter den Technologiewerten verfehlte die Umsatzprognose von Baidu (NASDAQ:BIDU) die Erwartungen der Analysten. Die Papiere des chinesischen Suchmaschinenbetreibers sackten als klares Schlusslicht im Nasdaq 100 um mehr als 16 Prozent ab.