NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem US-Arbeitsmarktbericht zeichnen sich an der Wall Street zum Handelsauftakt am Freitag Gewinne ab. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones) zuletzt 0,4 Prozent fester auf 25 815 Punkten. Gleich nach der Veröffentlichung der Jobdaten waren die vorbörslich erwarteten Gewinne zunächst deutlich abgeschmolzen.
Die US-Wirtschaft hat im Mai deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die Löhne und Gehälter sind zwar weiter gestiegen, allerdings weniger als gedacht. "Dieser Arbeitsmarktbericht wird vielen Anlegern so gar nicht gefallen", kommentierte Experte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Der Jobaufbau in den USA habe den Höhepunkt überschritten. Der andauernde Handelskonflikt lasse die Unternehmen vorsichtiger werden.
Die US Notenbank Fed werde den Arbeitsmarkt zur Entscheidung über Zinssenkungen sicherlich genau im Blick behalten, führte Altmann weiter aus. Je schwächer sich der Jobmarkt entwickele, desto wahrscheinlicher würden Zinssenkungen. Diese schieben in der Regel den Aktienmarkt an.
Auch Dubravko Lakos-Bujas, Stratege der Investmentbank JPMorgan (NYSE:JPM), sieht als größtes Risiko für den US-Aktienmarkt die Unwägbarkeiten der Handelskonflikte. Bestehende Zölle belasteten bereits die Gewinne, seien aber noch zu beherrschen. Eine mögliche nächste Runde könnte die Gewinnentwicklung der Unternehmen aber deutlich zurückwerfen, fürchtet er und sprach von einem "Spiel mit dem Feuer".
Der Dow befindet ich seit Dienstag im Rally-Modus. Dabei gelang ihm auch der Sprung über die 200-Tage-Linie als Indikator für den längerfristigen Trend. Die 50-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend signalisiert, läuft derzeit bei knapp unter 26 000 Punkten.
Beim Blick auf die Einzelwerte fielen vorbörslich die Papiere der für ihre veganen Burger bekannte Lebensmittelfirma Beyond Meat (2:BYND) mit einem Plus von mehr als 20 Prozent auf. Sie erfreute die Anleger mit dem ersten Geschäftsbericht nach dem furiosen Börsengang vor einem Monat. Im ersten Quartal war der Umsatz im Jahresvergleich um 215 Prozent gestiegen. Der Verlust hatte zwar zugelegt, dennoch kamen die Zahlen am Markt sehr gut an. Die Aktie legte vorbörslich um mehr als 20 Prozent zu.
Die Aktien des Buchhändlers Barnes & Noble schossen um 11 Prozent hoch. Der Grund ist die Übernahme durch den Hedgefonds Elliott für 476 Millionen Dollar in bar.
Google (2:GOOG) strebt laut einem Zeitungsbericht eine Erlaubnis der US-Regierung an, weiter mit dem chinesischen Huawei-Konzern im Geschäft zu bleiben. Dabei gehe es vor allem darum, Huawei-Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android versorgen zu dürfen, schrieb die "Financial Times" am Freitag. Der Internet-Konzern argumentiere, dass ein Ende der Zusammenarbeit schlecht für die Sicherheit der Nutzer wäre, hieß es unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.
Der Hotel- und Kasinobetreiber Caesars Entertainment befindet sich offenbar in fortgeschrittenen Fusionsgesprächen mit dem Rivalen Eldorado Resorts, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person. Caesars verteuerten sich vorbörslich um mehr als 6 Prozent.
Der Finanzinvestor BC Partners verkauft ein großes Aktienpaket am Telekom- und Kabelfernsehkonzern Altice US, was dessen Aktienkurs vorbörslich mit einem Minus von mehr als 2 Prozent unter Druck brachte.