NEW YORK (dpa-AFX) - Überraschend starke Wachstumsdaten aus China dürften die wichtigsten US-Indizes nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende antreiben. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart am Dienstag gewann der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) 0,50 Prozent. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasqaq 100
"Die Daten aus China für das vierte Quartal haben für Risiko-Appetit an den weltweiten Aktienmärkten gesorgt", sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Aus China waren am Morgen bessere Daten zur Industrieproduktion und zu den Einzelhandelsumsätzen im abgelaufenen Quartal berichtet worden als erwartet. Zwar meldete China im Jahresvergleich das schwächste Wirtschaftswachstum seit knapp einem Vierteljahrhundert, dennoch fiel der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts etwas besser als erwartet aus.
In den USA selbst dürften weiterhin vor allem Quartalsberichte im Fokus der Anleger stehen. Nachdem bereits die anderen US-Großbanken angesichts eines schwachen Geschäfts mit Anleihen über Gewinnrückgänge berichtet hatten, schloss sich nun auch Morgan Stanley (NYSE:MS) (ETR:DWD) an. Die im S&P-100-Index
Aus dem Dow Jones legte Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) (XETRA:JNJ) Zahlen vor. Der Pharmakonzern und Konsumgüterhersteller überzeugte zwar gewinnseitig, allerdings waren die Umsätze rückläufig. Vorbörslich büßte die Aktie etwas mehr als ein Prozent ein.
Die Zahlen von Halliburton (NYSE:HAL) (ETR:HAL) wurden positiv aufgenommen. Der Dienstleister für die Ölindustrie meldete im Schlussquartal 2014 einen überraschend starken Gewinn, was die Aktie vorbörslich um knapp zwei Prozent steigen ließ.
Erneut werden zudem die Aktien des Brokers FXCM (Forex Capital Markets) (NAS:FXCM) Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Nachdem am vergangenen Donnerstag die Schweizerische Notenbank (SNB) vollkommen überraschend die Bindung des Franken aufgegeben hatte, war auch der größte Anbieter von Devisenhandel für Kleinanleger in den USA in schwere Turbulenzen geraten. Die Papiere waren am Freitag vorbörslich um 90 Prozent eingebrochen, dann aber in Erwartung von Neuigkeiten nicht gehandelt worden. Diese kamen dann kurz vor dem Schlussgong in Form einer 300 Millionen US-Dollar schweren Finanzspritze von Leucadia (NYSE:LUK), der Muttergesellschaft der Investmentbank Jefferies. Eine nachbörslich positive Kursreaktion erwies sich nun als nicht nachhaltig - zu ungünstig erscheinen Börsianern die Konditionen der Hilfe.
Der kleine neuseeländische Devisenhändler Global Brokers hatte bereits kurz nach der Entscheidung der SNB sein Geschäft einstellen müssen. Auch der britische Broker Alpari meldete Insolvenz an.
Die Papiere von Twitter (NYSE:TWTR) könnten wegen einer kleineren Übernahme in Indien Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Kurznachrichtendienst will das indische Marketingunternehmen ZipDial Mobile Solutions übernehmen, um einen besseren Zugang zu Mobiltelefonen in Schwellenländern zu erhalten. Angeblich soll der Kaufpreis bei etwa 30 Millionen US-Dollar liegen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus Kreisen berichtet. Twitter wollte Preisangaben nicht kommentieren. Vorbörslich gewann die Twitter-Aktie etwas mehr als ein Prozent.