NEW YORK (dpa-AFX) - Die im Frühjahr enttäuschend schwache US-Wirtschaft könnte die Wall Street am Freitag belasten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von April bis Juni auf das Jahr hochgerechnet nur um 1,2 Prozent und blieb damit deutlich unter der Expertenschätzung von plus 2,5 Prozent. Dies könnte Dow & Co. vor dem Wochenende deutlicher von ihrem Rekordniveau zurückstoßen.
Gut eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart taxierte das Handelshaus IG den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) 0,36 Prozent tiefer auf 18 390 Punkte. Seit der letzten Juni-Woche war der US-Leitindex in der Spitze um über 9 Prozent auf einen neuen Höchststand geklettert, bevor er in den vergangenen Tagen etwas abbröckelte. Für den Monat Juli verbleibt jedoch bisher ein Zuwachs von knapp 3 Prozent.
Vorbörslich standen vor allem Amazon (NASDAQ:AMZN) und die Google-MutterAlphabet (NASDAQ:GOOGL) mit Kursgewinnen im Fokus. Amazon hat dank brummender Geschäfte mit Cloud-Diensten im zweiten Quartal einen weiteren Rekordgewinn verbucht. Der Überschuss kletterte im Jahresvergleich auf 857 Millionen Dollar (derzeit etwa 774 Mio Euro) - bereits die dritte Quartalsbestmarke in Folge.
Kräftiges Wachstum bei Google bescherte der Konzernmutter einen um fast ein Viertel höheren Gewinn in Höhe von 4,88 Milliarden Dollar. Dabei sorgen die anderen Bereiche außer Google weiterhin vor allem für hohe Kosten.
Abseits der Internetbranche waren die Aktien von Merck & Co . (NYSE:MRK) (FSE:MCC) gefragt. Beim US-Pharmakonzern sorgen steigende Verkaufszahlen bei wichtigen Medikamenten weiter für höhere Gewinne. Mercks Verkaufsschlager, das Diabetes-Mittel Januvia, wuchs noch stärker als zuvor von Analysten geschätzt. Auch das Krebsmedikament Keytruda legte deutlicher zu als erwartet.