NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt wird am Donnerstag weiter von den scheinbar unaufhaltsam sinkenden Ölpreisen belastet. An den Terminbörsen standen die Futures auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) und auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 jeweils mit einem halben Prozent im Minus eine dreiviertel Stunde vor Handelsstart.
Die Ölpreise lasten nach Ansicht von Experten weiter auf der Stimmung in den USA. Der Fall der US-Sorte WTI unter die 60-Dollar-Marke scheine von der psychologischen Bedeutung her noch einmal deutlich zu weiterem Pessimismus zu führen, kommentierte Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari UK. Am Vorabend bereits war das US-Öl erstmals seit Juli 2009 unter diese Marke gefallen. Daraufhin waren die Ölwerte und mit ihnen die Indizes vom Tageshoch gefallen. Aktien von ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) gaben vorbörslich ein gutes halbes Prozent nach.
Bereits seit geraumer Zeit sorgen sich die Anleger um die Aussichten für Energie- und Ölkonzerne - und um die Nachfrageschwäche beim Öl und was sie für die Weltwirtschaft bedeutet. Seit Sommer sind die Ölpreise um über 40 Prozent eingebrochen. Zudem dürften Investoren am Nachmittag auch auf das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen achten.
Adobe Systems (NASDAQ:ADBE) (FSE:ADB) legten vor dem Start mehr als sieben Prozent zu. Der vor allem für seine "Photoshop"-Software bekannte Anbieter hat die Online-Fotoagentur Fotolia geschluckt und kommt auch beim Umbau hin zum Geschäftsmodell mit der Cloud voran. Der Wechsel zu einem Abo-Modell mit fortlaufenden Zahlungen hatte zunächst einen Umsatzeinbruch ausgelöst, nun überraschte das Geschäftsquartal positiv.
Der Online-Kreditvermittler Lendingclub (NYS:LC) lag am ersten Tag nach seinem Bördendebüt mit einem knappen Prozent im Minus. Die Aktie hatte mit 56,20 Prozent plus auf den Ausgabepreis einen fulminanten Start hingelegt. Lending Club bringt im Internet Sparer, die Geld anlegen wollen, und Kredit-Interessenten zusammen. Der Kamerahersteller GoPro (NASDAQ:GPRO) lag zuletzt fünf Prozent im Plus. Nach einer langen Verlustserie kam es den Papieren zu gute, dass die US-Großbank JPMorgan nun eine Kaufempfehlung aussprach.