NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben sich am Dienstag nach einer schwächeren Eröffnung erholt und im Verlauf uneinheitlich tendiert. Neue Spekulationen über eine unerwartet frühe US-Zinserhöhung hatten den Börsen anfangs zugesetzt. Dann sorgte eine Produktpräsentation des Elektronikkonzerns Apple vor allem unter Technologiewerten für Entspannung und unter Apple-Anlegern für Euphorie. Der Dow Jones Industrial F:DJI verlor zuletzt 0,34 Prozent auf 17 053,58 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,30 Prozent auf 1995,58 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq lag der Auswahlindex Nasdaq 100
Börsianern zufolge resultieren die aktuellen Zinsspekulationen aus einem Papier zweier Ökonomen der regionalen Notenbank von San Francisco, die sich über die geringen Markterwartungen in puncto Zinserhöhung wunderten. Zudem geht auch der große Vermögensverwalter Blackrock davon aus, dass die Fed die Zinsen früher anheben könnte, als bisher am Markt prognostiziert. Im Durchschnitt gehen die Marktbeobachter derzeit von einer ersten Leitzinsanhebung Mitte 2015 aus. Nach Aussage von Lutz Karpowitz, Devisenexperte der Commerzbank, dürfte dieses Thema noch an Dynamik gewinnen, wenn die Fed ihr Anleihekaufprogramm im Oktober beendet.
Unter den Einzelwerten standen Apple-Aktien F:AAPL nach der Vorstellung des iPhone 6, eines mobilen Bezahlsystems sowie einer Uhr im Mittelpunkt des Interesses und zogen den gesamten Technologiesektor nach oben. Zeitweise betrug das Plus fast fünf Prozent und der Kurs erreichte mit einem Tageshoch bei 103,08 Dollar nahezu seinem absoluten Höchststand von 103,74 Dollar. Zuletzt wurden die Titel 3,15 Prozent höher bei 101,45 Dollar gehandelt.
Der US-Burgerriese McDonald's F:MCD verkauft unterdessen deutlich weniger Fast Food. Die weltweiten Verkäufe des Konzerns sanken im Jahresvergleich um 3,7 Prozent. Darunter wird wohl das Ergebnis je Aktie im dritten Quartal leiden und um 15 bis 20 Cent geringer ausfallen. McDonald's-Titel verbilligten sich um 1,43 Prozent. Netflix-Papiere F:NFLX gewannen 0,87 Prozent, nachdem Analysten der Royal Bank of Canada ihr Kursziel für die Aktie des Online-Videodienstes deutlich angehoben hatten.
Pläne der US-Notenbank Fed für strengere Kapitalvorschriften rückten auch die US-Großbanken in den Fokus. Institute, die besonders stark auf eine kurzfristige Finanzierung setzen, sollen zusätzliche Kapitalpuffer aufbauen, wie bekannt wurde. Das würde insbesondere klassische Investmentbanken mit einem starken Handelsgeschäft wie Goldman Sachs F:GS (FSE:GOS) und Morgan Stanley F:MS (ETR:DWD) treffen, die zu deutlich mehr als einem Drittel auf solch kurzfristige Gelder setzen. Die Aktien beider Häuser verloren zwischen einem und zwei Prozent.