NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt hat sich am Dienstag nicht lange durch das im April überraschend schwache US-Verbrauchervertrauen beirren lassen. Der Dow Jones Industrial (US 30) war im frühen Handel zwar bis auf 17 917 Punkte abgerutscht, arbeitete sich bis zwei Stunden vor Handelsende jedoch wieder deutlich in die Gewinnzone vor. Zuletzt lag der US-Leitindex mit 0,28 Prozent im Plus bei 18 088,98 Punkten.
Volkswirte hatten mit einer leichten Belebung der Konsumlaune gerechnet. Die wichtigste Frage ist, wann und in welchem Tempo die US-Notenbank Fed ihren Leitzins anheben wird. Nach einer raschen Zinswende sieht es aber nicht aus: Die Konjunktur dürfte im ersten Quartal stark durch das schlechte Wetter und zahlreiche Streiks belastet worden sein. Erste Wachstumszahlen werden am Mittwoch veröffentlicht. Am Mittwochabend gibt dann die Federal Reserve ihre Zinsentscheidung bekannt.
Der S&P 500 (S&P 500) nahm wieder Kurs auf seinen tags zuvor bei 2125 Punkten erreichten Rekordstand. Der marktbreite Index legte um 0,15 Prozent zu auf 2112,15 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100
Nach den Geschäftszahlen vom Vorabend waren Apple-Aktien im frühen Handel zunächst um rund anderthalb Prozent auf einen Rekordstand geklettert. Nach fast 22 Prozent Plus im laufenden Jahr machten die Anleger nun jedoch zunächst Kasse. Apple-Aktien verloren 0,75 Prozent. Dabei hatte das iPhone dem Konzern im abgelaufenen Konzern den nächsten haushohen Milliarden-Gewinn beschert. Der Verkauf war im Jahresvergleich um 40 Prozent auf knapp 61,2 Millionen Geräte gestiegen. Dem Analysten Andy Perkins von der französischen Investmentbank Societe Generale (PARIS:SOGN) zufolge wird es die im September erwartete nächste iPhone-Generation nach dem nun überraschend starken Absatz schwer haben, dem Vergleich standzuhalten.
Deutliche Gewinne gab es dagegen bei Merck & Co (NYSE:MRK) und UPS (NYSE:UPS) mit 5,38 beziehungsweise 3 Prozent. Der Umbau hinterlässt beim US-Pharmakonzern zwar weiter deutliche Spuren und der Gewinn war im ersten Quartal um 44 Prozent eingebrochen. Am Finanzmarkt übertraf Merck mit seinem bereinigten Gewinn je Aktie die Erwartungen aber deutlich. Bei dieser Kennzahl werden Sondereffekte wie Übernahmen und Umbaukosten herausgerechnet. Den Ausblick für das Gesamtjahr für diese Kennziffer erhöhte Merck leicht.
Auch der US-Paketdienstleister UPS hatte zum Jahresauftakt mehr verdient als erwartet. Dank verbesserter Geschäfte im US-Heimatmarkt und erhöhter Preise hatte der Gewinn im ersten Quartal um knapp 13 Prozent zum Vorjahreszeitraum zugelegt, wie der DHL-Rivale mitteilte.