NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den US-Börsen haben enttäuschende Konjunkturnachrichten am Freitag weggesteckt. Nach anfänglich leichten Verlusten schwankten die wichtigsten Indizes zuletzt um ihren Vortagesschluss, da die schwachen Daten Börsianern zufolge eine Leitzinsanhebung der US-Notenbank vor September unwahrscheinlich machten. Das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen hatte sich im Mai entgegen den Erwartungen von Experten deutlich eingetrübt. Zudem war die Industrieproduktion im April den fünften Monat in Folge gefallen. Bankvolkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet.
Der Leitindex der Wall Street, der Dow Jones Industrial (US 30), gab um 0,05 Prozent auf 18 243,36 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 (S&P 500) fiel um 0,07 Prozent auf 2119,65 Punkte. Tags zuvor hatte er noch auf dem höchsten Stand seiner Geschichte geschlossen. Der Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100
Unter den Einzelwerten sorgte Netflix (NASDAQ:NFLX) für Gesprächsstoff: Der Online-Videodienst will laut Kreisen nach China expandieren. Das Unternehmen verhandle mit der Firma Wasu Media, an der unter anderem Alibaba-Gründer (NYSE:BABA) Jack Ma beteiligt sei, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Quellen. Anleger zeigten sich erfreut: Die Aktien sprangen zum ersten Mal über die Marke von 600 US-Dollar und gewannen zuletzt unter den Favoriten im Nasdaq 4,85 Prozent auf 615,34 Dollar. Bei dem Halbleiterkonzern Applied Materials (NASDAQ:AMAT) (ETR:AP2) bescherte eine überraschend positive Umsatzprognose den Anlegern ein Plus von knapp 2 Prozent.
Am Index-Ende hingegen sackten die Papiere von Keurig Green Mountain (NASDAQ:GMCR) um rund siebeneinhalb Prozent ab. Der Kaffeeproduzent hatte auf einer Investorenkonferenz Details zu einer Maschine zur Herstellung von Kaltgetränken bekannt gegeben. Anleger bemängelten den aus Verbrauchersicht unerwartet hohen Preis für das neue Produkt.
Bei King Digital (NAS:KING) sorgten vorsichtige Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung für ein Minus von 0,73 Prozent. Dem Entwickler des populären Smartphone-Spiels "Candy Crush" machen ungünstige Währungskurse zu schaffen. Daher werde das laufende Quartal schwächer ausfallen als das Vergleichsquartal vor einem Jahr, teilte die in London ansässige Firma bei der Vorlage aktueller Zahlen mit.
Ansonsten bewegten Analystenkommentare die Kurse. Für UPS (NYSE:UPS) (FSE:UPAB) ging es um 1,71 Prozent nach oben. Händlern zufolge hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs die Titel des Logistikkonzerns hochgestuft und spricht nun eine Kaufempfehlung aus. Die Aktien des Landwirtschaftsmaschinen-Herstellers Deere & Co . (NYSE:DE) (FSE:DCO) büßten mehr als 3 Prozent ein, wofür laut Händlern eine negative Studie von JPMorgan (NYSE:JPM) verantwortlich sein soll.
Im Dow schließlich waren die Aktien des Netzwerk-Ausrüsters Cisco Systems (NASDAQ:CSCO) (FSE:CIS) die Gewinner mit einem Plus von mehr als 1 Prozent. Am Indexende gaben die Papiere des Softwarekonzerns Microsoft (NASDAQ:MSFT) (FSE:MSF) um mehr als 1 Prozent nach.