NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Aktienmarkt hat nach seiner jüngsten Talfahrt am Montag keine klare Richtung gefunden. Verhaltene Konjunkturdaten bestätigten die Sorgen über die Verfassung der weltgrößten Volkswirtschaft, die schon zuletzt für schlechte Stimmung gesorgt hatten. Ihnen gegenüber standen einige wenige gute Unternehmensnachrichten und die leichte Entspannung im Streit um Griechenlands Schulden.
Der Dow Jones Industrial (Dow 30) schwankte um seinen Schlusskurs vom Freitag, als er den dritten Tag in Folge deutlich nachgegeben und für den Januar das größte Monatsminus seit August 2013 verbucht hatte. Zuletzt verlor der Leitindex 0,21 Prozent auf 17 128,18 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) sank um 0,11 Prozent auf 1992,71 Punkte und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Die privaten Haushalte in den USA hatten sich im Dezember wenig ausgabefreudig gezeigt. Wie das Handelsministerium mitteilte, waren die Konsumausgaben etwas deutlicher als erwartet zurückgegangen. Zudem hatte sich die Stimmung in der amerikanischen Industrie, gemessen am ISM-Index, im Januar deutlich eingetrübt und den niedrigsten Stand seit einem Jahr erreicht. Das Forschungsinstitut Markit berichtete von einer stagnierenden Stimmung in der Industrie. Und die Bauausgaben waren im Dezember weniger stark gestiegen als erwartet.
Im griechischen Schuldendrama klangen zuletzt indes versöhnlichere Töne an. Der neue Athener Regierungschef Alexis Tsipras wirbt bei den Europartnern für den radikalen Kurswechsel Athens. Einen Euroaustritt will er nicht, aber auch nicht mehr die Troika-Sparkontrolleure, wie er bei seiner ersten Station am Montag auf Zypern bekräftigte. Die EU-Kommission legte sich vor Tsipras' Besuch indes nicht auf Einzelheiten möglicher neuer Finanzvereinbarungen fest.
Unter den im Dow gelisteten Einzelwerten rückten die Aktien von ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) um 0,86 Prozent vor. Ähnlich wie jüngst Konkurrent Chevron (NYSE:CVX) (FSE:CHV) hatte der Ölkonzern wegen der niedrigen Ölpreise im Schlussquartal 2014 einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten, schnitt aber immer noch besser ab als von Analysten befürchtet. Die Chevron-Titel zogen an der Indexspitze um 1,50 Prozent an, im S&P 500 ging es für ConocoPhillips (NYSE:COP) (FSE:YCP) um 2,49 Prozent hoch.
Die Papiere von Advanced Micro Devices (AMD) (NYS:AMD) (XETRA:AMDG) verteuerten sich um 4,09 Prozent. Der Chiphersteller könnte laut "Barron's" von einem Schuldenabbau und der Neuordnung von Geschäftseinheiten profitieren, um so seine Abhängigkeit vom PC-Geschäft zu verringern. Das US-Anlegermagazin bezog sich auf Schätzungen des Analysehauses Ascendiant Capital Group.
Derweil zeigten sich die Aktien der US-Telekomriesen unbeeindruckt von den überraschend hohen Preisen, welche sie bei der Ersteigerung neuer Funkfrequenzen zahlen mussten. Für die Titel der Telekom-Tochter (XETRA:DTEGn) T-Mobile US (NAS:TMUS) ging es um 0,36 Prozent hoch. AT&T (NYSE:T) und Verizon (NYSE:VZ) (XETRA:BAC) legten um 0,85 beziehungsweise 1,14 Prozent zu.