NEW YORK (dpa-AFX) - Konjunkturdaten haben am Donnerstag insbesondere US-Technologiewerte wieder auf Erholungskurs gebracht und die Erwartungen an steigende Zinsen etwas gedämpft. So gewann der Nasdaq 100 2,03 Prozent auf 13 109,39 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 legte um 1,33 Prozent auf 4146,22 Zähler zu. Der Leitindex Dow Jones Industrial kletterte erstmals seit Mitte Februar wieder über die Marke von 34 000 Punkten und schloss mit plus 1,14 Prozent auch darüber beim Stand von 34 029,69 Punkten.
Nachdem sich die allgemeine Inflation in den USA zuletzt merklich abgekühlt hatte, schwächte sich nun auch der Preisauftrieb auf Herstellerebene im März stärker als erwartet ab. Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise. An diesen sowie an den Zahlen vom Arbeitsmarkt richtet die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik aus. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg unterdessen in der Vorwoche stärker als prognostiziert. Anleger stellen sich nun die Frage, ob die Fed im Mai den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte anheben wird oder nicht vielleicht doch eine Zinspause einlegen könnte.
Die Gewinnerliste im Dow führten am Donnerstag Apple (NASDAQ:AAPL) mit 3,4 Prozent an. Der Elektronikriese kommt im Bemühen um mehr Unabhängigkeit von China laut Kreisen voran. Im vergangenen Geschäftsjahr produzierten die Kalifornier in Indien iPhones im Gegenwert von rund sieben Milliarden US-Dollar und damit dreimal so viel wie im Jahr zuvor, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.
Ein unerwartet guter Ausblick von Delta Air Lines (NYSE:DAL) nutzte den Aktien der Fluggesellschaft nichts, sie prallten an der 200-Tage-Linie als Indikator für den längerfristigen Trend ab und verloren 1,1 Prozent. Die Papiere des Wettbewerbers American Airlines (NASDAQ:AAL) gaben nach ihren kräftigen Vortagesverlusten aufgrund verfehlter Erwartungen an das erste Quartal moderat nach. United Airlines (NASDAQ:UAL) hingegen verbuchten Kursgewinne von 1,3 Prozent.
Die in den USA gehandelten Papiere von Alibaba (NYSE:BABA) stiegen um 2,5 Prozent, nachdem sie im chinesischen Handel noch deutlich gefallen waren. Medienberichten zufolge ist die japanische Technologieholding Softbank (TYO:9434) dabei, sich von einem Großteil der Anteile an dem E-Commerce-Riesen zu trennen. Laut einer Bloomberg-Analyse hat Softbank in diesem Jahr bereits Alibaba-Aktien im Wert von rund 7,3 Milliarden US-Dollar veräußert.
Der Euro erreichte am Donnerstag zum US-Dollar den höchsten Stand seit gut einem Jahr, indem er bis auf 1,1068 US-Dollar zulegte. Nach dem US-Börsenschluss wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1048 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1015 (Mittwoch: 1,0922) Dollar festgesetzt, der Dollar somit 0,9079 (0,9156) Euro gekostet.
Der schwächere Anstieg der Erzeugerpreise stützte die Kurse von US-Staatsanleihen nur vorübergehend. Zuletzt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,22 Prozent auf 115,48 Punkte. Die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,45 Prozent.