NEW YORK (dpa-AFX) - Die Talfahrt an den weltweiten Aktienmärkten hat sich am Freitag auch in New York fortgesetzt. Anhaltende Sorgen über die Weltwirtschaft und die drohende US-Zinswende drückten den Dow Jones Industrial (US 30) mit 1,78 Prozent ins Minus auf 16 687,87 Punkte. Schon am Vortag war er auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014 abgerutscht. Auf Wochensicht droht dem amerikanischen Leitindex ein Verlust von gut viereinhalb Prozent - es wäre der größte seit November 2011.
Auch für die anderen Indizes ging es am Freitag weiter bergab: Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) rutschte zeitweise erstmals seit Februar unter die 2000-Punkte-Marke, stand zuletzt aber 1,75 Prozent tiefer bei 2000,16 Punkten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Bevor es mehr Klarheit über die Entwicklung in China und die US-Zinsen gebe, sei kein Ende der Talfahrt in Sicht, warnte ein Londoner Marktstratege. Schon seit Tagen leiden die Börsen unter dem Eindruck einer drohenden weltwirtschaftlichen Abkühlung. Insbesondere die Entwicklung in den Schwellenländern, allen voran China, macht den Anlegern zu schaffen. An Asiens Aktienmärkten war es zum Wochenausklang abermals deutlich bergab gegangen - sowohl in Japan wie auch in China, wo schlechte Stimmungsdaten aus der Industrie erneut für Unruhe sorgten.
Zudem könnte die US-Notenbank Fed schon im September erstmals seit über neun Jahren die Zinsen anheben - dies würde Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren unattraktiver machen. Entsprechende Erwartungen schürte zuletzt Fed-Mitglied James Bullard, der sich trotz der jüngsten Marktturbulenzen und der China-Sorgen optimistisch zur konjunkturellen Lage in den USA äußerte. Er warnte erneut vor den Risiken einer zu langen Phase mit extrem niedrigen Zinsen.
Unter den Einzelwerten stachen Hewlett-Packard (HP) (NYSE:HPQ) (FSE:HWP) mit plus 2,85 Prozent positiv heraus. Der vor der Auspaltung stehende Computerhersteller hatte zwar im dritten Geschäftsquartal einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Zudem blieb der Gewinnausblick für das Schlussquartal etwas hinter den Analystenerwartungen zurück. Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi sprach indes von überraschend guten Resultaten. Außerdem war die Aktie zuletzt schon auf den tiefsten Stand seit Dezember 2013 abgerutscht.
SAP-Konkurrent (XETRA:SAPG) Salesforce punktete bei den Anlegern mit einem kräftig gestiegenen Quartalsumsatz. Trotz eines Verlusts übertraf der Spezialist für Mietsoftware aus dem Internet (Cloud) die Markterwartungen. Zudem hob Salesforce die Ziele für das Geschäftsjahr an, was für Kursgewinne von 2,70 Prozent sorgte.
Der Agrarmaschinen-Hersteller Deere & Co . (NYSE:DE) (FSE:DCO) senkte hingegen sein Jahresgewinnziel. Landwirte investierten angesichts gesunkener Getreidepreise weniger in Maschinen und Agrartechnik, hieß es zur Begründung. Die Aktien rutschten um 7,78 Prozent ab.