Investing.com - Die Wall Street hat am Freitag einen Teil ihrer Vortagesverluste aufgeholt, als der Mangel an neuen geopolitischen Schocks die Risikobereitschaft der Marktteilnehmer anhob. Gute US-Konjunkturdaten vom Vortag ließen zudem das Rezessionsgespenst in Deckung gehen.
Bis 6:50 Uhr ET stiegen die Dow-Futures um 245 Punkte oder 1,0% gegenüber dem Niveau vom späten Donnerstag, während die S&P 500-Futures um 27 Punkte zulegten.
Die Nasdaq 100-Futures performen mit einem Plus von 1,3% sogar noch besser, nachdem der Halbleiterhersteller Nvidia nach US-Börsenschluss am Donnerstag starke Quartalszahlen vorgelegt hatte, die die Hoffnung auf ein Wiederaufleben des Zyklus für Siliziumchips nahelegen.
Nvidia (NASDAQ:NVDA) wird vorbörslich 6,1% höher gehandelt, während Taiwan Semiconductor (NYSE:TSM) um 2,6% und Intel (NASDAQ:INTC) um 1,3% zulegten. Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) stieg um 3,4%.
Nvidia teilte mit, dass der starke Rückgang der Gewinne im vergangenen Jahr auf die nachlassende Nachfrage der Miner von Kryptowährungen zurückzuführen war, doch diese Talsohle scheint nun überwunden zu sein. Der Umsatz soll im aktuellen Quartal gegenüber dem Vorjahr weniger als 10% niedriger ausfallen. Ein weiterer Lichtblick war der Absatz von Chips für die Automobilindustrie, der ein Rekordquartal erreichte. Der Anstieg der nötigen Computerleistung in Autos scheint nun endlich auf dem Vormarsch zu sein.
Insgesamt werden die Märkte jedoch durch den Handelsstreit zwischen den USA und China in Schach gehalten. Zwar gab es keine neuen Meldungen, aber Peking hatte gestern gegen die trumpsche Zollankündigung mit Vergeltung gedroht.
Der Landmaschinenhersteller Deere & Co (NYSE:DE) hat seine Gewinnprognose für dieses Jahr gesenkt, während der Umsatz in den drei Monaten bis Juli um 3 % gesunken war. Der Umsatz soll auf das Gesamtjahr gesehen aber um 5 % steigen. Seitdem Präsident Trump Ende Anfang August neue Zölle auf chinesische Importe angekündigt hatte und der Handelskrieg damit eskalierte, sind die Aktien um 16 % gefallen.
"Die Besorgnis über den Zugang zum Exportmarkt, die kurzfristige Nachfrage nach Rohstoffen wie Sojabohnen und die allgemeinen Erntebedingungen haben viele Landwirte veranlasst, Käufe von Großgeräten zu verzögern", sagte Deere-Chef Samuel Allen.
Die WTI-Futures erholten sich nach einer schwankungsreichen Woche dynamisch und legten um 1,7% zu, bevor der Monatsbericht der OPEC veröffentlicht wird
Gold-Futures sanken um 0,5% auf 1.523,35 $ pro Feinunze, während der Dollar Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von Währungen abbildet, dank der Gewinne gegenüber dem sicheren Hafen Yen und dem Schweizer Franken, um rund 0,2% auf 98,148 gestiegen ist.