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Aktien von General Electric kaufen? Hier findest du dazu alle Infos

Veröffentlicht am 11.05.2019, 15:00
Aktualisiert 11.05.2019, 15:06
© Reuters.
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Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass General Electric Company (NYSE:GE) (WKN:851144) eine unglaubliche Geschichte hinter sich hat, und es ist nach wie vor ein großer und wichtiger Industriekonzern. Aber es ist nicht das gleiche Unternehmen, das es vor dreißig Jahren einmal war. GE war seit der Rezession von 2007 bis 2009 ein Unternehmen, das Schwierigkeiten hat, sich zu orientieren. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass der Konzern überleben und wieder gedeihen wird und seinen Anlegern Chancen auf Wohlstand bietet. Dennoch muss man als Investor verstehen, was man da kauft, wenn man jetzt in GE investiert. Hier ein paar wichtige Fakten, die man kennen muss.

1 Die große Story ist der Turnaround Die Aktien von General Electric sind gegenüber ihren Höchstständen von 2016 um fast 70 % gesunken, etwas mehr als 75 % gegenüber ihren Höchstständen von 2007 und mehr als 80 % gegenüber dem Stand von 2000. Die Aktie wird heute ungefähr bei den Ständen der letzten großen Rezession gehandelt. Damals gab es echte Bedenken, ob der Konzern zu retten sei.

Das alles deutet darauf hin, dass GE ein erhebliches Potenzial für Aufwind hat. Es lässt sich auch schnell feststellen, dass die industriellen Kerngeschäfte in den jeweiligen Nischen nach wie vor groß und weltweit wichtig sind. Auch wenn noch nicht klar ist, welche Geschäfte GE langfristig halten wird, entwickeln sich einige seiner Geschäftsbereiche recht gut. Am bemerkenswertesten ist der Luftfahrtbereich, der im Jahr 2018 die Segmentgewinne gegenüber dem Vorjahr um 20 % steigern konnte. Und auch wenn die Einnahmen und Gewinne in der Sparte Gesundheit nur um 4 % bzw. 6 % gestiegen sind, ist dies ein großes Geschäft in einer wichtigen Wachstumsbranche – mit robusten 18 % Gewinnmargen. Wenn GE einige seiner problematischeren Einheiten, insbesondere die Energieabteilung, zurück auf Kurs bekommen kann, würden Anleger die Aktie wohl wieder mit höheren Preisen belohnen.

Allerdings darf man hier das Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren. General Electric versucht, den Turnaround zu schaffen. Der wird wahrscheinlich klappen, aber es besteht da natürlich immer ein Risiko. Oder dass es länger, vielleicht sogar sehr viel länger dauert, als die Anleger erwarten. Der Weg dorthin dürfte ebenfalls nicht reibungslos verlaufen; es wird Höhen und Tiefen geben, die von Nachrichten, Konjunkturschwankungen, den unvermeidlichen Schwankungen der Wall Street und guten und schlechten Finanzergebnissen getrieben werden. Die Aktie wird steigen und fallen, oft dramatisch.

Die Investition in eine Turnaround-Story ist für vorsichtige Investoren nicht geeignet. Auch Anleger, die bereit sind, ein bisschen Risiko einzugehen, sollten es sich lieber zweimal überlegen, bevor sie in einen Turnaround investieren. Es kann schwierig sein, die ganze Reise mitzumachen, und manchmal funktionieren Turnarounds auch einfach nicht. GE birgt als Turnaround sowohl ein enormes Erholungspotenzial als auch große Risiken.

2 Es wird dauern Auf der Telefonkonferenz im vierten Quartal 2018 sagte CEO Lawrence Culp: „Wie mein Freund Jim Collins von Good to Great sagen würde: „Es ist ein Anfang. Aber wir haben noch viel mehr zu tun.“ Er beschrieb die Fortschritte von GE bei der Wende des Unternehmens, und die Aussage war Teil seiner vorbereiteten Rede, nicht etwa ein spontaner Kommentar.

Letztendlich war Culp nur realistisch und beurteilte die vorliegenden Fakten. Investoren müssen zuhören und sich an die Regeln halten. Sicher wäre es schön, wenn die geschäftlichen Probleme von GE über Nacht behoben werden könnten, aber das ist einfach nicht möglich. Die Verkäufe von Assets, die man zur Beschaffung von Mitteln durchführt, brauchen Zeit. Die Bemühungen zum Schuldenabbau sind groß, aber sie stärken nur die Grundlage, gehen nicht die größeren Probleme an. Und einige der wichtigsten Geschäftsbereiche des Unternehmens, insbesondere das Energiegeschäft, sehen sich mit erheblichen zyklischen Problemen konfrontiert, die es zu überwinden hat. GE kann den Zeitpunkt eines Branchenaufschwungs leider nicht steuern.

Man steht zwar nicht mehr ganz am Anfang, aber die Fahrt ist noch lange nicht vorbei.

3 Finanz-Sparte macht weiter Ärger Man muss wissen, dass es die Finanzabteilung (GE Capital) des Unternehmens war, die zu all diesen Problemen führte. Unter Jack Welch wich GE Capital stark von seinem eigentlichen Zweck ab, den GE-Kunden eine Finanzierung zu gewähren, damit sie die Produkte des Unternehmens kaufen konnten. Man drang so weit in die Aufgabe von Banken vor, dass während der Rezession 2007 bis 2009 eine staatliche Rettungsaktion nötig war.

Das Unternehmen erstellte schnell einen Plan, um seine Abhängigkeit von der Finanz-Sparte nach der Finanzkrise zu reduzieren. Das war und bleibt der richtige Schritt. Aber natürlich ist man die wertvollsten Stücke am schnellsten losgeworden. Das erklärt, warum die Finanzbranche in dem Jahrzehnt seit dem Ende der Rezession immer wieder ein Finanzloch war. 2019 werden weitere 4 Milliarden USD Kapitalzufuhr nötig sein. Und während das Unternehmen weiterhin die Schulden der Einheit GE Capital abbaut, geht man erst ab 2020 davon aus, die angestrebten Schuldenstände zu erreichen.

Das Problem, das all dies ausgelöst hat, ist also immer noch ein Problem. Als Investor hat man nur begrenzten Einblick in die Probleme der Einheit, die mit rund 95 Milliarden USD einen erheblichen Teil der langfristigen Verbindlichkeiten von GE ausmacht (rund 75 % der Kapitalstruktur, ohne Minderheitsanteile). Der Konzern verfügt auch über eine stärker fremdfinanzierte Bilanz als die meisten Konkurrenten. Und da die Probleme bei GE Capital mit schmerzhafter Regelmäßigkeit aufzutauchen scheinen, ist das alles sehr ungewiss. Dort muss man also auf weitere, potenziell unangenehme Überraschungen vorbereitet sein.

Man muss sich auch erinnern, dass GE auch einer unangenehmen Untersuchung der SEC unterzogen wird. Es geht um die Abschreibung von 22 Milliarden USD im Zusammenhang mit der Übernahme von Alstom (PA:ALSO), einem französischen Lieferanten der Energiewirtschaft. Das könnte richtig unangenehm werden. Es ist auch vernünftig, sich auf der Grundlage dieser beiden Punkte zu fragen, ob es noch mehr böse Überraschungen gibt, die irgendwo in den Büchern schlummern und irgendwann auftauchen. Nicht unwahrscheinlich, dass im Laufe der Zeit noch weitere Probleme auftauchen.

Augen auf Das alles soll einen nicht vom Kauf von GE abhalten; der Konzern ist eine Ikone und hat das Ding zum Turnaround. Es ist zwar ein langer und schmerzhafter Umbau nötig, bei dem man sich auf die profitabelsten Bereiche (wie Luftfahrt und Gesundheitswesen) konzentriert, aber es gibt immer noch echte Wachstumschancen, die in dem Chaos lauern. Wenn sich das Management wieder auf die Chancen konzentrieren kann, dürften die Investoren wohl mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Für die meisten Anleger ist das jedoch nicht die richtige Aktie. Hier tummeln sich sehr große Risiken, und der Turnaround-Prozess ist noch lange nicht vorbei. GE ist nur für Investoren, die eine höhere Risikobereitschaft haben und wirklich langfristig denken und handeln. Wenn das auf dich zutrifft, dann ist das schön. Alle anderen kaufen GE lieber nicht – die Turbulenzen sind noch lange nicht vorbei.

The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Reuben Gregg Brewer besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 16.3.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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