WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich mit etwas schwächeren Notierungen ins Wochenende verabschiedet. Der ATX fiel am Freitag um 30,5 Punkte oder 0,88 Prozent auf 3.452,24 Einheiten. An Europas Leitbörsen ging es zum Wochenschluss ebenfalls bergab. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,43 Prozent, Dax (DAX)/Frankfurt -0,62 Prozent, FTSE/London -0,22 Prozent und CAC-40 (CAC 40)/Paris -0,49 Prozent.
Auf der Stimmung lastete der sich immer mehr zuspitzende Handelsstreit zwischen den USA und China. So hat US-Präsident Trump zuletzt seine Administration angewiesen, weiter Zölle auf Importe aus China im Wert von 100 Milliarden Dollar zu prüfen. Die Volksrepublik reagierte mit scharfen Worten. So sagte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, China werde nicht zögern, Vergeltungsmaßnahmen einzuleiten.
Am Nachmittag richtete sich die Aufmerksamkeit auf den US-Jobreport für März. Die US-Wirtschaft hat im vergangenen Monat überraschend wenig neue Jobs geschaffen. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 4,1 Prozent. Die zuletzt viel beachteten Stundenlöhne sind zudem wie erwartet leicht angestiegen.
In Wien zogen unter anderem die Kursverluste in Bankwerten den ATX nach unten. Raiffeisen rutschten um 4,57 Prozent auf 30,70 Euro ab und Erste Group (56:ERST) verloren 1,58 Prozent auf 40,58 Euro. Auch vosetalpine (minus 1,30 Prozent auf 42,59 Euro) mussten Federn lassen.
Dagegen zogen Warimpex nach Zahlen um klare 3,79 Prozent auf 1,37 Euro nach oben. Der Immobilienentwickler und Hotelbetreiber hat seinen Gewinn im Vorjahr um 82 Prozent auf 41,5 Millionen Euro gesteigert. Die Aktionäre sollen nun eine Dividende von 0,06 Euro je Aktie erhalten.
Auch bei Rosenbauer stand am Ende ein Plus von 2,34 Prozent auf 52,40 Euro zu Buche, obwohl sich das Periodenergebnis bei dem Feuerwehrausrüster im Jahr 2017 von 34,6 Millionen im Vorjahr auf 18,5 Millionen Euro nahezu halbiert hat. Schuld daran war einerseits ein Nachfrageeinbruch in Nahost und Nordafrika, aber auch die vor drei Wochen gemeldeten "Unregelmäßigkeiten" bei einer Deutschland-Tochter, die zu einer Abschreibung von 3,5 Millionen Euro geführt haben. Die Dividende sinkt zudem von 1,2 auf 1 Euro je Aktie.
Wolford (17:WLFD)-Papiere erhöhten sich um 0,72 Prozent auf 14,00 Euro. Nach dem Verkauf des Vorarlberger Strumpf-und Wäscheherstellers an den chinesischen Investor Fosun ist noch offen, ob Wolford an der Börse notiert bleibt, geht aus den Erläuterungen zum Pflichtangebot an die Streubesitzaktionäre hervor. Das Übernahmeangebot beläuft sich nun auf 13,77 Euro je Aktie.