WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit Kursgewinnen beendet. Der ATX stieg 0,63 Prozent auf 2332,52 Punkte. Ein fallender Euro lieferte Unterstützung, während schwächer als erwartet ausgefallene Daten zur Wirtschaftsstimmung im Euroraum sowie zur Inflationsrate in Deutschland die Stimmung nicht wesentlich trübten.
Am Nachmittag rückten dann neue US-Daten in den Fokus. Im August hat sich die vom Conference Board gemessene Verbraucherstimmung in den USA überraschend aufgehellt. Die Daten haben die zuletzt gestiegenen Zinserhöhungserwartungen der Anleger unterstützt und so den Dollar angetrieben, während die US-Börsen ins Minus drehten.
In Wien rückten neue Halbjahresberichte ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Bei dem Baukonzern Porr ist das Periodenergebnis im ersten Halbjahr um die Hälfte auf 16 Millionen Euro gestiegen. Der Auftragsbestand erreichte zudem eine neue Rekordhöhe. Die Analysten der Baader Bank sprachen in einer ersten Reaktion von "erfreulichen Zweitquartalszahlen" und bestätigten ihre Kaufempfehlung "Buy". Die Aktien zogen um 3,35 Prozent auf 28,65 Euro an und rangierten damit unter den größten Kursgewinnern.
An der Spitze standen Warimpex mit plus 7,48 Prozent auf 0,58 Euro. Der Hotelbetreiber und Immo-Entwickler meldete ebenfalls erfreuliche Halbjahreszahlen. Dank Rubel-Erholung und Wertzuwächsen im Portfolio wurde ein Periodengewinn von 12,3 Millionen Euro erzielt, nach 24,9 Millionen Euro Minus im gleichen Vorjahreszeitraum. Unternehmenschef Franz Jurkowitsch hält auch fürs Gesamtjahr schwarze Zahlen für möglich.
An zweiter Stelle waren Zumtobel zu finden, die Papiere gewannen 3,81 Prozent auf 14,70 Euro. Der Leuchtenkonzern hat die Verkaufsverhandlungen zu seinem Werk in Usingen (Hessen) abgebrochen. Grund seien die unterschiedlichen Auffassungen über die Umsetzung des vorgelegten Geschäftsplans gewesen, teilte das Unternehmen mit.
Kapsch TrafficCom verloren dagegen 0,11 Prozent auf 39,95 Euro, nachdem die tschechische Opposition den am Montag unterzeichneten Zusatzvertrag für das landesweite Lkw-Mautsystem mit Kapsch scharf kritisiert hatte. Der Vertrag im Wert von 5,3 Milliarden Kronen (194,6 Millionen Euro) war am Vortag "freihändig" - also ohne offizielle neue Ausschreibung - verlängert worden. Die Bewegung Bürgermeister und Unabhängige (STAN), Teil der Parlamentsfraktion der rechtsliberalen TOP 09, will den Deal nun beim Wettbewerbsamt (UOHS) anfechten.