WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag gut behauptet geschlossen. Der ATX stieg 0,19 Prozent auf 3.311,35 Einheiten. Während das europäische Börsenumfeld mehrheitlich schwächer aus dem Handel ging, konnte sich der heimische Leitindex im grünen Bereich halten. Keine starke Reaktion zeigten die Märkte auf die wenig überraschende Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre Geldpolitik unverändert zu lassen. EZB-Chef Mario Draghi äußerte sich auf der anschließenden Pressekonferenz optimistisch, was die mittelfristige Inflationsentwicklung angeht.
Der Kranhersteller Palfinger (17:PALF) überraschte die Anleger kurz vor Handelsschluss mit einer Gewinnwarnung. Obwohl man für 2017 einen Rekordumsatz erwarte, würden Lieferanten- und Kapazitätsengpässe in den eigenen Produktionswerken sowie Einmaleffekte dazu führen, dass das Konzernergebnis des Vorjahres "deutlich unterschritten" werde, teilte das Salzburger Unternehmen mit. Die Anleger quittierten dies mit einem Minus von 11,28 Prozent auf 32,85 Euro.
Unterstützung für den ATX kam hingegen von den deutlichen Kursgewinnen der Index-Schwergewichte OMV (17:OMVV) (plus 1,48 Prozent auf 52,26 Euro) und OMV (plus 1,48 Prozent auf 52,26 Euro). Noch deutlicher aufwärts ging es auch für die zuletzt schwache Lenzing-Aktie, die mit plus 3,88 Prozent auf 101,55 Euro den ATX anführte und wieder klar über 100 Euro notierte.
Im breiter gefassten ATX Prime setzten sich die zuletzt recht volatilen AT&S-Titel mit plus 3,88 Prozent auf 24,10 Euro an die Spitze. Im Frühhandel waren sie zwischenzeitlich über drei Prozent im Minus gelegen, nachdem sie am Vortag bereits 4,72 Prozent eingebüßt hatten.
Klar schwächer zeigten sich hingegen Bawag (17:BAWG) mit einem Minus von 1,97 Prozent auf 42,35 Euro. Die Bank hat bekanntgegeben, die deutsche Bausparkasse Deutscher Ring zu kaufen.
Kaum eine Kursreaktion auf die vorlegten Geschäftszahlen zeigten die Aktien der EVN (17:EVNV), die um 0,17 Prozent schwächer bei 14,75 Euro aus dem Handel gingen. Der Energieversorger hat sein Konzernergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 um 60,4 Prozent auf 251,0 Millionen Euro gesteigert und damit die eigene Gewinnprognose fast punktgenau erreicht. Der Umsatz stieg um 8,3 Prozent auf 2,216 Milliarden Euro.
Etwas höher notierten die Anteilsscheine der Porr mit einem Plus von 0,36 Prozent auf 27,50 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank haben ihr Kursziel für die Papiere des Baukonzerns von 25,00 auf 27,00 Euro angehoben. Das Anlagevotum lautet weiterhin "Hold".
Zur Immofinanz (17:IMFI)wiederum meldete sich unterdessen die Baader Bank (4:BLMG) zu Wort und reduzierte ihr Anlagevotum "Hold" auf "Sell" reduziert. Begründet wird die Abstufung mit der Annahme eines mangelnden Wachstums des Nettovermögenswerts (Net Asset Value/NAV) in den kommenden Jahren. Das Kursziel bleibt bei 1,80 Euro. Aus dem Handel ging die Aktie mit einem Minus von 0,59 Prozent bei 2,02 Euro.