Investing.com - Trotz höherer Anleiherenditen und schwindender Hoffnungen auf Zinssenkungen haben sich Aktien im bisherigen Jahresverlauf gut entwickelt.
Laut den Experten von JPMorgan könnte das darauf hindeuten, dass die Anleger "davon ausgehen, dass der Renditeanstieg die Beschleunigung der Wirtschaft widerspiegelt", doch die Prognosen für die Unternehmensgewinne im Jahr 2024 "reagieren nicht positiv und der Markt ist nun zu selbstgefällig, was den Zyklus angeht", schreiben sie in einer am Montag veröffentlichten Notiz.
Was die wichtigsten Katalysatoren betrifft, so erwarten die Analysten, dass sich die wirtschaftliche Dynamik in den USA verlangsamen und das reale BIP-Wachstum bis Mitte des Jahres zwischen 0 und 1 % liegen wird. Der Arbeitsmarkt sei zwar nach wie vor stark, aber diese Situation könne sich schnell ändern, und die Einzelhandelsumsätze begännen sich zu verlangsamen.
Zudem spiegele der jüngste Anstieg der Fed-Futures nicht nur eine optimistischere Wachstumsprognose wider, sondern auch die Sorge um eine anhaltende Inflation.
Darüber hinaus "sinken die Gewinnmargen, das Umsatzwachstum verlangsamt sich, die Nettozinsaufwendungen werden wieder steigen und die Arbeitskosten könnten sich erhöhen", so die Einschätzung der Analysten.
Schließlich sei das Kurs-Gewinn-Verhältnis in den USA mit 21x deutlich zu hoch, insbesondere im Vergleich zu den Realrenditen. Unterdessen würden sich die Stimmung und die Positionierung ihren Höchstständen nähern.
"Der anhaltende Anstieg von Aktien auf neue Rekordstände und der Sprung von Bitcoin auf über 60.000 Dollar könnten auf eine zunehmende Schaumbildung am Markt hindeuten", meinen die Strategen von JPMorgan.
"Das wiederum könnte dazu führen, dass die Geldpolitik länger restriktiv bleibt, da eine verfrühte Zinssenkung die Vermögenspreise weiter in die Höhe treiben oder einen neuerlichen Inflationsanstieg auslösen könnte."
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