WOLFSBURG/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) lässt auch nach der Hauptversammlung von VW (XETRA:VOW3) nicht von der Forderung nach weiteren Untersuchungen im Abgas-Skandal ab und will diese nun gerichtlich durchsetzen. Eine "unabhängige Sonderprüfung" zur Aufarbeitung der Affäre um Millionen manipulierte Dieselwagen sei nach wie vor nötig, sagte DSW-Präsident Ulrich Hocker am Donnerstag laut Mitteilung in Düsseldorf. "Deshalb werden wir die Sonderprüfung jetzt gerichtlich durchsetzen." Ein entsprechender Antrag hatte beim Aktionärstreffen von Volkswagen (XETRA:VOW3) am Mittwoch in Hannover keine ausreichende Unterstützung erhalten.
"Aufgrund der Mehrheitsverhältnisse bei Volkswagen war uns vorab klar, dass unser Antrag auf Sonderprüfung keine Mehrheit bekommen würde", erklärte Hocker. Bei VW geben als größter Aktionär vor allem die Familien Porsche (DE:PSHG_p) und Piëch den Ton an. Ihre Stimmen und auch diejenigen des drittgrößten Anteilseigners Katar sorgten zudem dafür, dass der VW-Vorstand für das Krisenjahr 2015 entlastet wurde - während sich das Land Niedersachsen als zweitgrößter Aktionär bei der Abstimmung für den zurückgetretenen Ex-Konzernchef Martin Winterkorn und den amtierenden VW-Markenchef Herbert Diess enthielt. Die DSW verlangt, dass neben den von VW eingesetzten Anwälten auch unabhängige Wirtschaftsprüfer klären, wann der Vorstand von den manipulierten Abgaswerten im Konzern wusste.