von Robert Zach
Investing.com - Im Oktober hatten einige Analysten schon Kurse unter 100 Euro ausgerufen, als die Wirecard-Aktie (DE:WDIG), (TG:WDIG) nach einem Bericht der Financial Times um bis zu 23 Prozent abgestürzt war. Aber das Wertpapier des deutschen Zahlungsdienstleisters hat sich stabilisieren können - wieder einmal - und ist in den letzten drei Handelstagen förmlich explodiert. In der Spitze verteuerte sich der Anteilsschein um 17,70 Prozent und erreichte am heutigen Donnerstag mit 131,50 Euro den höchsten Stand seit Mitte Oktober 2019.
Aus Sicht der Charttechnik hat die Wirecard-Aktie mit dem Spurt über den horizontalen Widerstand bei 123,50 bis 124,50 Euro eine erste positive Weichenstellung vollzogen. Die Glättung der letzten 100 Tage bei aktuell 122,94 Euro wurde per Up-Gap übersprungen - ein Zeichen für die vorherrschende Marktstärke - und gleichzeitig wurden die oberhalb der Glättung der letzten 200 Tage (129,10 Euro) angesiedelten Stopps rausgenommen.
Für einen Rücklauf auf die Oberkante des breit angelegten Rechtecks, das sich von 102 Euro bis 162 Euro erstreckt, bedarf es nun eines Spurts über den Widerstandsbereich zwischen 131,40 bis 135,50 Euro, der sich aus zwei horizontalen Hürden speist.
Sollte der Wirecard-Aktie dieses Kunststück gelingen, dürfte zunächst die Marke von 149 Euro ins Visier der Bullen rücken. In diesem Bereich verläuft eine Abwärtstrendlinie, die sich aus dem Hoch im September 2018 und dem Hoch im September 2019 zusammensetzt. Im Idealfall kann das Wertpapier dann die Oberkante der o.g. Range ansteuern.
Die technischen Indikatoren gestalten sich derweil konstruktiv. Der MACD steigt über seine Nulllinie zurück und erzeugt damit ein Kaufsignal und die Stochastik hält sich im überkauften Bereich, was auf ein hohes Momentum hindeutet.
Was aktuell noch nicht so ganz ins Chartbild passt, sind die Umsätze, die zwar angesprungen sind, aber nicht in gleichem Maße steigen, wie der Kurs der Wirecard-Aktie selbst. Insofern gilt es aktuell noch Vorsicht walten zu lassen und sich nicht unüberlegt in neue Longpositionen zu stürzen. Eine mehrtätige Stabilisierung oberhalb von 131/135 Euro ist zwingend erforderlich.
Bestehende Longpositionen können unter 108 Euro, also dem jüngsten Reaktionstief, abgesichert werden.