PARIS (dpa-AFX) - Der vor der Übernahme durch Nokia (HEL:NOK1V) (ETR:NOA3) stehende Telekomausrüster Alcatel-Lucent (PARIS:ALUA) (ETR:CGE) (PSE:PALU) kommt beim Umbau weiter voran. Die Profitabilität des französischen Konzerns entwickelte sich deutlich besser als bei Nokia. Während bei den Finnen die Marge zum Jahresauftakt zurückging, konnte Alcatel-Lucent hier zulegen. Da die Franzosen allerdings einen hohen Umsatzanteil in Nordamerika haben, profitierten sie dabei auch vom starken Dollar, der schon rein rechnerisch für mehr Umsatz in Euro bringt.
Der Erlös stieg im ersten Quartal wegen der Währungseffekte um 9 Prozent auf 3,24 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Paris mitteilte. Ohne die Folgen des schwachen Euro wäre er gefallen. Das um Sondereffekte wie Kosten für den weiter laufenden Konzernumbau bereinigte Ergebnis stieg um 49 Prozent auf 82 Millionen Euro. Die Bruttomarge - eine für die Branche wichtige Kenngröße - stieg auf 34,6 (Vorjahresquartal: 32,3) Prozent.
Bei Nokia sank diese Größe in den ersten drei Monaten um 3,1 Prozentpunkte auf 42,5 Prozent. Für Alcatel-Chef Michel Combes ist das aber kein Grund an der Übernahme durch Nokia zu zweifeln. "Unsere Vereinbarung mit Nokia hängt nicht von einem einzelnen Quartal ab. Sie basiert auf einer Einschätzung des langfristigen Branchentrends", sagte er bei einer Telefonkonferenz. "Es gibt keinen Grund für eine Änderung."
Nokia hatte Mitte April angekündigt, Alcatel-Lucent übernehmen zu wollen. Die Finnen bieten 0,55 eigene Aktien für einen Anteil am französischen Unternehmen. Zum Zeitpunkt der Ankündigung hatte die Transaktion einen Wert von 4,48 Euro je Aktie oder insgesamt 15,6 Milliarden Euro. Da die Nokia-Aktie allerdings seitdem unter anderem wegen der schwachen Marge im ersten Quartal um fast ein Viertel gefallen ist, ist die Offerte derzeit nur noch knapp 12 Milliarden Euro wert.
Immerhin wurden die aktuellen Alcatel-Lucent-Zahlen am Markt positiv aufgenommen. Das Papier des französischen Unternehmens legte zuletzt um drei Prozent auf 3,31 zu. Die Nokia-Aktie stieg ebenfalls um drei Prozent.