„Meine Philosophie ist es, die Regierung zu lieben – aber sie nicht zu heiraten“, hatte Alibaba-Gründer Jack Ma vor gut 11 Jahren mit Hinblick auf die gleichermaßen omnipräsente wie mächtige Kommunistische Partei Chinas (KPCh) gesagt. Beobachter verstanden jene Äußerung stets als eine gewisse Abstandsbekundung gegenüber der seit 1949 herrschenden KPCh.
Nun kommt heraus, dass Ma der Partei nicht nur nähersteht als gedacht, sondern gar Mitglied ist, wie der Börsendienst der ARD am Dienstag berichtete. Demnach enthüllte das Parteiorgan, die „Volkszeitung“, kürzlich die Mitgliedschaft des Alibaba-Verwaltungsratsvorsitzenden in einem Artikel über wichtige Antreiber der Landesentwicklung. Damit sei Jack Ma nun ganz offiziell als Kommunist zu betrachten, hieß es bei der ARD.
„Kämpfe für den Kommunismus“
KPCh-Mitglieder verpflichten sich einem Eid, der da heißt: „Sei loyal zur Partei, arbeite aktiv, kämpfe für den Kommunismus Dein ganzes Leben lang, sei immer vorbereitet, alles für die Partei und das Volk zu opfern, und betrüge niemals die Partei.“
Die diktatorische Staatspartei hatte in China während der letzten Jahrzehnte allerdings immer mehr marktwirtschaftliche Elemente zugelassen, gleichzeitig aber unmissverständlich klargemacht, dass sie weiterhin die unumstößliche politische Macht des Landes sei. Die KPCh gilt nach der indischen BJP als zweitgrößte Partei der Welt – gemessen an der Mitgliederzahl.
Ma will abtreten
Ma rangiert mit einem Vermögen von derzeit rund 38,4 Milliarden Dollar auf Platz 19 der „Bloomberg Billionaires“-Liste. Wegen der zurückliegenden Kursverluste verringerte sich sein Vermögen während 2018 um 7 Mrd. Dollar. Der Alibaba-Gründer hatte im September angekündigt, dass er sich binnen eines Jahres vom Posten der Verwaltungsratsvorsitzenden zurückziehen werde.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.
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