STUTTGART (dpa-AFX) - Der Produktvorstand der Allianz (DE:ALVG) Lebensversicherung sieht Nachbesserungsbedarf im System der staatlich geförderten Riester-Rente. Nicht nur habe es in 15 Jahren keine Dynamik bei den staatlichen Zulagen gegeben, sagte Alf Neumann der Deutschen Presse-Agentur. Auch die Beantragung der Zulage sei allerdings "äußert kompliziert". Außerdem müssten zum Beispiel Selbstständige Zugang zu dem staatlich geförderten Riester-System erhalten. "Es ist kaum nachvollziehbar, warum der Friseur, die Blumenhändlerin und der Bäcker nicht riestern dürfen."
Die Riester-Rente stand zuletzt in der Kritik. CSU-Chef Horst Seehofer hatte die Rente im Frühjahr für gescheitert erklärt. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte erst bei den Haushaltsverhandlungen diese Woche: "Die Riester-Rente ist gut, und es lohnt sich, daran zu arbeiten, sie weiter zu verbessern." Die Riester-Rente ist Kern-Element der Rentenreform. 2001 hatte die damalige rot-grüne Bundesregierung die Renten für einen Großteil der gesetzlich rentenversicherten Bürger reduziert. Zuletzt stagnierte die Zahl der Verträge bei etwa 16,5 Millionen.