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Altria hat weiter Ärger mit E-Zigaretten und muss 4,5 Mrd. US-Dollar abschreiben

Veröffentlicht am 12.11.2019, 08:01
Aktualisiert 12.11.2019, 08:06
© Reuters.
PM
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Altrias (WKN:200417) 12,8-Mrd.-US-Dollar-Investition in Juul Labs sah damals wie eine intelligente Strategie aus, da der führende elektronische Zigarettenhersteller dem Unternehmen Marktanteile stahl und die Branche dominierte. Aber wie die Zahlen des Tabakriesen im dritten Quartal zeigen, hat sich die Investition inzwischen in einen mehrere Milliarden Dollar schweren Klotz am Bein verwandelt.

Der Marlboro-Markeninhaber meldete, dass er eine massive Abschreibung von 4,5 Mrd. US-Dollar auf Juul, also 35 % seines Wertes, vorgenommen hat, aber er gab auch bekannt, dass die Federal Trade Commission untersucht, ob Altria den E-Zigarrenhersteller unangemessen beeinflusst habe. Die sich überschlagenden Ereignisse um Juul und die E-Zigarettenindustrie lassen das rückläufige Zigarettengeschäft von Altria und den anhaltenden Marktanteilsverlust von Marlboro im Vergleich dazu fast blass erscheinen.

In Rauch aufgelöst Altria meldete, dass der Umsatz im dritten Quartal ohne Verbrauchssteuern um 2,3 % auf 5,4 Mrd. US-Dollar gestiegen sei, was durch die zweimalige Anhebung der Preise zu Beginn des Jahres unterstützt wurde, die es dem Unternehmen ermöglicht hat, im Berichtszeitraum eine Nettopreissteigerung von 9,6 % zu erzielen. Altria erhöhte Anfang Oktober die Preise erneut, was den äußerst seltenen Fall von drei Preiserhöhungen in einem Jahr gebracht hat. Dieses Vorgehen zeigt aber auch die nach wie vor vorhandene Preissetzungsmacht des Unternehmens.

Ohne verschiedene Anpassungen sank das Volumen der verkauften Zigaretten im Quartal um 7,7 % und entwickelte sich damit deutlich schlechter als der geschätzte Rückgang von 5,5 % für die gesamte Branche. Das bedeutet auch eine schnellere Abnahme der Raucherzahlen, da das Volumen von Altria im vergangenen Jahr um 5,8 % gesunken ist.

Die Marke Marlboro, auf die 87 % des Zigarettenvolumens von Altria entfallen, verzeichnete einen Mengenrückgang von 6 % und ihr Marktanteil ging erneut zurück, da er 0,1 % verlor und auf 43,1 % fiel. Aber das war nicht das Schlimmste für Altria, denn seine anderen Premiummarken, wie Virginia Slims, Parliament und Benson & Hedges, brachen im Berichtszeitraum um 11,6 % ein, während die Discountmarken, darunter L&M und Basic, um mehr als 10 % zurückgingen.

Juul und die Kontroversen All das wurde überschattet von der Nachricht, dass Altria Milliarden auf seine Juul-Investition abschrieb, obwohl das zu einem gewissen Grad schon erwartet worden war. Juul war nicht nur von Ereignissen betroffen, die außerhalb seiner Kontrolle lagen, wie der Ausbruch von Lungenerkrankungen und sogar der Tod von Menschen, die Verdampfer nutzten, sondern auch die Praktiken von Juul bei der Vermarktung seiner E-Zigaretten wurden intensiv untersucht.

Ganz davon abgesehen, dass Juul die Erwartungen vonseiten Altrias in Bezug auf seinen Wert nicht erfüllt, sieht es auch so aus, als ob noch weitere Schwierigkeiten mit der FDA bevorstehen. Die Einschätzung des ehemaligen Kommissars Scott Gottlieb, dass er keinen Weg nach vorne für Juul sieht, spricht hier Bände.

Juul hat versucht, die Richtung zu ändern, indem der CEO verdrängt und eine ehemalige Altria-Führungskraft in diese Position gerückt wurde. Darüber hinaus wurden Arbeitsplätze abgebaut, die Werbung in den USA ausgesetzt und mehrere weitere Managementwechsel vorgenommen, darunter die Berufung des ehemaligen Leiters der Regulierungsabteilung von Altria.

Zu viel Kontrolle Obwohl die FDA schon zuvor ihr Unbehagen angesichts von Altrias finanzieller Investition in Juul geäußert hatte, betrachtet die FTC all diese Altria-Führungskräfte, die jetzt die Kontrolle über das E-Zigaretten-Unternehmen übernehmen, misstrauisch und möchte wissen, welchen Einfluss der Tabakriese ausübt. Die Regulierungsbehörde gab so etwas wie eine Vorladung an Altria heraus, die als zivilrechtliche Ermittlungsaufforderung bezeichnet wird, um herauszufinden, ob das Unternehmen dazu beigetragen hat, diese Änderungen durchzusetzen. Das Problem ist, dass die Regulierungsbehörden die Investition von Altria in Juul noch nicht genehmigt haben und es dem Unternehmen daher nicht erlaubt ist, bereits jetzt eine Rolle in den Entscheidungsprozessen des E-Zigarettenherstellers zu spielen.

Zumindest konnte Altria berichten, dass die Markteinführung des IQOS-Tabakgerätes von Philip Morris (NYSE:PM) International (WKN:A0NDBJ) einen starken Start auf dem Markt in Atlanta hatte und dass das Produkt im nächsten Monat auch auf den Markt in Richmond, Virginia, kommen soll. Altria verfolgt einen Test- und Lernansatz für das Gerät, während es sich auf dem Weg zu einer nationalen Markteinführung befindet.

Trotzdem sind Zigaretten immer noch sehr profitabel Trotz aller Kontroversen konnte Altria immer noch einen Gewinn von 1,19 US-Dollar pro Aktie melden, was über dem des Vorjahres von 1,08 US-Dollar und den Prognosen der Analysten von 1,15 US-Dollar liegt. Auch der Ausblick von Altria für das Gesamtjahr liegt mit einem Gewinn zwischen 4,19 und 4,27 US-Dollar pro Aktie über den Erwartungen.

Da sich der Rückgang des Zigarettengeschäfts beschleunigt und die Beteiligung an Juul mit Problemen belastet ist, braucht der Tabakriese IQOS mehr denn je, um erfolgreich zu sein – und wir werden wahrscheinlich sehr bald erleben, wie Altria diese Markteinführung beschleunigt.

Dieser Artikel wurde von Rich Duprey auf Englisch verfasst und am 05.11.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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